Neue Windschutzscheibe und Kaskoversicherung

  • Servus,
    heute kam der Schrieb von der Versicherung, daß nur etwa 1200,-- der insgesamt fast 1900,-- übernommen werden können, die der Tausch der WSS kostete.
    U.a. sei die Lackierung des Scheibenrahmens nicht erstattungsfähig.
    Als die WSS ausgebaut wurde, löste sich mit dem über 40 Jahre alten Dichtmaterial ein Teil der Farbe im Fensterrahmen. Natürlich mußte dies vor Einbau der neuen Scheibe repariert werden (schleifen, grundieren, lackieren).
    Jetzt meine Frage: Was tun? Aufregen, den Anwalt losschicken? Versicherung kündigen?
    Was ratet Ihr mir?
    Danke schon mal.
    Michl
    PS. falsches Unterforum, ich weiß, aber ich konnte sonst nirgends ein neues Thema erstellen.

  • Das Verhalten der Versicherung ist korrekt. Es wird der Ersatz des Glasbruchs inklusive Einbau bezahlt. Nicht jedoch Karosseriearbeiten, beim Aus- oder Einbau beschädigte Leisten oder Chromteile.
    Man kann mit der Versicherung über eine Kulanzregelung sprechen. Rechtlich besteht jedoch kein Anspruch auf Wiederherstellung von Karosserieteilen.

  • Servus,
    wir reden hier nicht von beim Aus- oder Einbau beschädigten Teilen, sondern davon, daß man nach 43 Jahren eine WSS wohl nicht ausbauen kann ohne die Farbe im Rahmen zumindest zum Teil mit abzuziehen. Abgesehen davon, daß die Arbeitszeit nach MB Vorgaben aus den 70ern abgerechnet wird, als wäre der Austausch der WSS damals und heute dieselbe Sache.
    Mein Mechaniker hält die damaligen Vorgaben für heute vollkommen unrealistisch.
    Fazit also: wer heute einen Glasschaden hat, zahlt unabhängig von Kaskoversicherung ca. ein Drittel der Rechnung selbst?
    Michl

  • Dass sich am Scheibenrahmen Lack ablöst, wenn man eine Scheibe ausbaut, sollte nicht der Normalfall sein. Wenn es vorkommt, dann ist es ein altersbedingter Effekt und kein Glasbruch.


    Bei den Autglasbetrieben gibt es Vorgaben für den Einbau. Sollte ein Fahrzeug nicht in der Liste stehen, wird ein Kostenvoranschlag erstellt, den man zur Versicherung schicken und die Freigabe einholen sollte.


    Der Fachbetrieb darf +/- 10 % vom Kostenvoranschlag abweichen. Ansonsten müsste er mit der Versicherung nachverhandeln.


    Dass beim Ersatz einer Windschutzscheibe ein größerer Teil nicht gezahlt würde, ist in meinem Erfahrungskreis nicht bekannt.

  • Servus,
    ich glaube nicht, daß sich die üblichen Verdächtigen (z.B. Carglass) auf einen verbindlichen Kostenvoranschlag eingelassen hätten, abgesehen davon, daß ich mein Auto da nie hingestellt hätte.
    Und der Mechaniker meines Vertrauens konnte und wollte angesichts seiner umfangreichen Erfahrung im Austausch von WSS bei alten Autos aufgrund der möglichen Probleme, die sich immer erst im Lauf der Arbeit ergeben, keinen verbindlichen Kostenvoranschlag machen.
    Was jetzt passiert, ist laut Mechaniker übrigens die Regel: seine Kunden bleiben auf erheblichen Kosten sitzen bzw. nehmen sich einen Anwalt und streiten (zum Teil mit Erfolg).
    Michl

  • hallo,



    naja, 1900,00 find ich jetzt nicht gerade marktgerecht oder eben sauteuer. man sollte bedenken, dass die scheibe knapp 400,00 kostet. da halte ich die 1200,00 für mehr als ausreichend - auch wenn da noch was beigelackt werden muss.
    du solltest die Reparatur eben nicht inner apotheke machen.



    mfg
    andreas

  • du solltest die Reparatur eben nicht inner apotheke machen.
    mfg
    andreas


    Also ich muß doch sehr bitten!!


    Zum Thema: Eine defekte Scheibe rechtfertigt doch keine Scheibenrahmenrestauration.
    Wenn dir z.B. einer die Tür eindellt, und beim Ausbau der Tür die A-Säule kolabiert, bekommst du nur die Tür, mit Aus und Einbau, sonst nix. Wär ja auch noch schöner, sonst könnte sich jeder Karmann Ghia Fahrer bei jedem Blinkerglas Bruch einen neuen Vorderwagen bauen lassen...
    Kirche im Dorf, und gut.
    Martin

  • Kommt darauf an ;)


    zunächst sind 1.900 Euro wirklich zu viel für eine Scheibe tauschen; normal sind rund 1.000 in der Werkstatt (bei meinem normalen Auto ist die alle 100.000km fällig). Dennoch können Versicherungen kulant sein. Bei meinem W111 wurde die Windschutzscheibe getauscht, der Kleber war betonhart, d. h. es hat extra Arbeit gekostet, den Scheibenrahmen vorsichtig sauber zu bekommen. Das hat dann rund 1.600 Euro gekostet und ich mußte nur meine Selbstbeteiligung von 150 Euro bezahlen. Habe das der Versicherung auch so geschildert inkl. Fotos.


    Beste Grüße
    Thomas

  • Also gut,
    1900€ ist teuer, da wird man nochmal reden müssen, dann orientiere ich mich mal an den oben erwähnten €1600,--.
    Von einer Restauration des Rahmens war nirgends die Rede, ein Rostproblem, das auf Kosten der Versicherung abgerechnet werden sollte, gabe es also auch nicht. Sonst wäre es mit 1900,-- wohl auch nicht getan gewesen, und eine solche Reparatur hätte ich auch von keiner Versicherung erstattet habe wollen.
    Michl
    PS: Die Scheibe kostet übrigens €550,-- beim Daimler.

  • Komme ich nicht mit, der Draht in Kleber wird heiß gemacht (kurz geschlossen),
    so geht die Scheibe raus, wer Zierleisten verbiegt ist ein Murkser...


    Die Reste vom Kleber werden mit einem Heißluftfön mit richtiger Düse und Temperatur sowie viel Gefühl weich gemacht und abgezogen, ein Nachlackieren kann nicht vom fachgerechten Scheiben ausbauen nötig sein.