Solange es sich dabei nicht um Steuergelder handelt, kann einem das eigentlich egal sein, welche Summen da fliessen.
Überhaupt kein Verständnis habe ich jedoch dafür, dass zu fast jedem grösseren Fussballspiel inzwischen ein Grossaufgebot an Polizei mobilisiert wird, damit sich die Fussball-Fans nicht untereinander umbringen.
Peter
Nun ja, das ist ein heißes Thema und selten hab ich so viel medialen Mist gehört und gelesen, wie hierzu. In den 80er Jahren war es gang und gebe, dass sich die gegnerischen Fangruppen die Köppe einschlugen und auch schon mal den gegnerischen Block stürmten. Dazu gab es jede Menge rechtsradikales Nazigesindel, dass sich dort rumgetrieben hat. So sicher wie es heute ist, ein Fussballspiel zu besuchen, war es nie. Grade jetzt wieder am Sonntag standen BVB und Eintrachtfans zusammen an der Theke oder unterhielten sich entspannt auf den Rängen. Das es hin- und wieder Aussetzer gibt, ist bedauernswert und gehört bestraft. So was gibt es aber auf kleineren oder größeren Voksfesten auch. Oder bei Musikfestivals und sicher bei Demonstrationen - überall wo große Menschenmassen zusammen kommen. Da ist die Polizei dann auch vor Ort und niemand würde auf die Idee kommen, das man den Veranstaltern die Kosten aufbürdet. Anders als z. B. bei einer Demonstration verdient der Staat an diesen Veranstaltungen und muss letztlich auch die Sicherheit gewährleisten. Beim Oktoberfest, der Cannstadter Wasn oder bei Rock am Ring, Formel 1 Nürburgring rollt der Rubel - Am Bundesligafussball verdient der Staat sich so richtig eine goldene Nase, da bei Transfers, Stadionmiete, Ticketverkauf, Merchandising, Catering, Werbeeinnahmen etc. überall Märchensteuer anfällt.
Wenn man sich die Zahlen der Polizeigewerkschaft mit ihrem unsäglichen Dummschwätzdemagogen Wendt mal näher betrachtet fällt auf, dass dort angeblich die Zahl der Verletzen bei Fussballspielen deutlich ansteigen würde. In der Tat sind dort Steigerungen zu erkennen, diese haben aber auch damit zu tun, dass die Polizei teils übermotiviert und unkontrolliert Tränengas und Knüppel zum Einsatz bringt. Letztes Beispiel für einen unverhältnissmäßigen Einsatz der "Ordnungshüter" war das Qualifikationsspiel zur Champions-League zwischen Schalke und PAOK Saloniki. Die griechichen Fans sind als randalefreundliche Chaoten bekannt. Da am Zaun von Schalke eine mazedonische Fahne hing (hängt da immer wegen einer Fanfreundschaft) und dies die Griechen störte, drohten die damit den gegnerischen Block zu stürmen. An statt nun die Griechen in die Schranken zu weisen, wurde von der Polizei der Schalker Block gestürmt und massiv Tränengas in die unbeteiligten und friedlichen Fans gesprüht. Dazu gab es Schläge und Tritte auch gegen Frauen und Familien. Wer sich darüber ernsthaft informieren will:
http://www.profans.de/pressemi…n-muss-konsequenzen-haben
http://www.youtube.com/watch?v=FpgYgyXovk0
Bei einem Spiel der Frankfurter in München wurden Ganzkörperkontrollen angeordnet. In den Medien war dann zu lesen, man hätte bei den Kontrollen über 50 Messer etc. sichergestellt. Diese gaben eins zu eins den Bericht der bayerischen Polizei weiter. Auf Nachfragen wurde dann deutlich, dass man in einem großen Radius rund um die Allianz Arena Kontrollen durchführte und z. B. eine Vielzahl von Taschenmessern, welches manch ein normaler Mensch einfach mit sich trägt, sichergestellt wurde. Keinesfalls irgendwelche Stilletos um wen abzustechen, außer vielleicht die Radi zum Frühstück und schon gar nicht bei den Fans von Eintracht Frankfurt. Aber hier musste ja die Aktion irgendwie legitimiert und als Erfolg verkauft werden.
Wie viele Taschenmesser würde man wohl beim Oldtimer-Grand-Prix sicherstellen?
Viele Grüße!
Gunther