A D V E N T

  • Auch immer wieder nett:


    Sonntag, 1. Advent, 10 Uhr


    In der Reihenhaussiedlung Önkelstieg lässt die Rentnerin Erna B. durch ihren Enkel Norbert drei Elektrokerzen auf der Fensterbank ihres Wohnzimmers installieren. Vorweihnachtliche Stimmung breitet sich aus. Die Freude ist groß.


    10:14


    Beim Entleeren des Mülleimers beobachtet Nachbar Ottfried P. die provokante Weihnachtsoffensive im Nebenhaus und kontert umgehend mit der Aufstellung des zehnarmigen dänischen Kerzensets zu je 15 Watt im Küchenfenster. Stunden später erstrahlt die gesamte Siedlung Önkelstieg im besinnlichen Glanz von 134 elektrischen Fensterdekorationen.


    19:03


    Im 14 km entfernten Kohlekraftwerk Sottrup-Höcklage registriert der wachhabende Ingenieur irrtümlich einen Defekt der Strommessgeräte für den Bereich Stenkelfeld-Nord, ist aber zunächst noch arglos.


    20:17


    Den Eheleuten Horst und Heidi E. gelingt der Anschluss einer Kettenschaltung von 96 Halogenfilmleuchten durch sämtliche Bäume ihres Obstgartens an das Drehstromnetz. Teile der heimischen Vogelwelt beginnen verwirrt mit dem Nestbau.


    20:56


    Der Discothekenbesitzer Alfons K. sieht sich genötigt, seinerseits einen Teil zur vorweihnachlichen Stimmung beizutragen, und montiert auf dem Flachdach seines Bungalows das Laserensamble \"Metropolis\", das zu den Leistungsstärksten Europas zählt. Die 40 Meter hohe Fassade eines angrenzenden Getreidesilos hält dem Dauerfeuer der Nikolausprojektion mehrere Minuten stand, bevor sie mit einem hässlichen Geräusch zerbröckelt.


    21:30


    Im Trubel einer Julklubfeier im Kohlekraftwerk Sottrup-Höcklage verhallt das Alarmsignal aus Generatorhalle 5.


    21:50


    Der 85jährige Kriegsveteran August R. zaubert mit 190 Flakscheinwerfern des Typs \"Varta Volkssturm\" den Stern von Betlehem an die tiefhängende Wolkendecke.


    22:12


    Eine Gruppe asiatischer Geschäftsleute mit leichtem Gepäck und sommerlicher Bekleidung irrt verängstigt durch die Siedlung Önkelstieg. Zuvor war eine Boing 747 der Singapor Airlines mit dem Ziel Sydney versehentlich in der mit 3000 bunten Neonröhren gepflasterten Garagenzufahrt der Bäckerei Bröhrmayer gelandet.


    22:37


    Die NASA-Raumsonde Voyager 7 funkt vom Rande der Milchstraße Bilder einer angeblichen Supernova auf der nördlichen Erdhalbkugel. Die Experten in Houston sind ratlos.


    22:50


    Ein leichtes Beben erschüttert die Umgebung des Kohlekraftwerkes Sottrup-Höcklage. Der gesamte Komplex mit seinen 30 Turbinen läuft mit 350 Megawatt brüllend jenseits der Belastungsgrenze.


    23:06


    In der taghell erleuchteten Siedlung Önkelstieg erwacht die Studentin Bettina U. und freut sich irrtümlich über den sonnigen Dezembermorgen. Um genau 23:12 betätigt sie den Schalter ihrer Kaffeemaschine.


    23:12:14


    In die plötzliche Dunkelheit des gesamten Landkreises Stenkelfeld bricht die Explosion des Kohlekraftwerks Sottrup-Höcklage wie Donnerhall. Durch die stockfinsteren Ortschaften irren verstörte Menschen, Menschen wie du und ich, denen eine Kerze auf dem Adventskranz nicht genug war.

  • Auch immer wieder nett:


    Sonntag, 1. Advent, 10 Uhr


    In der Reihenhaussiedlung Önkelstieg lässt die Rentnerin Erna B. durch ihren Enkel Norbert drei Elektrokerzen auf der Fensterbank ihres Wohnzimmers installieren. Vorweihnachtliche Stimmung breitet sich aus. Die Freude ist groß.


    10:14


    Beim Entleeren des Mülleimers beobachtet Nachbar Ottfried P. die provokante Weihnachtsoffensive im Nebenhaus und kontert umgehend mit der Aufstellung des zehnarmigen dänischen Kerzensets zu je 15 Watt im Küchenfenster. Stunden später erstrahlt die gesamte Siedlung Önkelstieg im besinnlichen Glanz von 134 elektrischen Fensterdekorationen.


    19:03


    Im 14 km entfernten Kohlekraftwerk Sottrup-Höcklage registriert der wachhabende Ingenieur irrtümlich einen Defekt der Strommessgeräte für den Bereich Stenkelfeld-Nord, ist aber zunächst noch arglos.


    20:17


    Den Eheleuten Horst und Heidi E. gelingt der Anschluss einer Kettenschaltung von 96 Halogenfilmleuchten durch sämtliche Bäume ihres Obstgartens an das Drehstromnetz. Teile der heimischen Vogelwelt beginnen verwirrt mit dem Nestbau.


    20:56


    Der Discothekenbesitzer Alfons K. sieht sich genötigt, seinerseits einen Teil zur vorweihnachlichen Stimmung beizutragen, und montiert auf dem Flachdach seines Bungalows das Laserensamble \"Metropolis\", das zu den Leistungsstärksten Europas zählt. Die 40 Meter hohe Fassade eines angrenzenden Getreidesilos hält dem Dauerfeuer der Nikolausprojektion mehrere Minuten stand, bevor sie mit einem hässlichen Geräusch zerbröckelt.


    21:30


    Im Trubel einer Julklubfeier im Kohlekraftwerk Sottrup-Höcklage verhallt das Alarmsignal aus Generatorhalle 5.


    21:50


    Der 85jährige Kriegsveteran August R. zaubert mit 190 Flakscheinwerfern des Typs \"Varta Volkssturm\" den Stern von Betlehem an die tiefhängende Wolkendecke.


    22:12


    Eine Gruppe asiatischer Geschäftsleute mit leichtem Gepäck und sommerlicher Bekleidung irrt verängstigt durch die Siedlung Önkelstieg. Zuvor war eine Boing 747 der Singapor Airlines mit dem Ziel Sydney versehentlich in der mit 3000 bunten Neonröhren gepflasterten Garagenzufahrt der Bäckerei Bröhrmayer gelandet.


    22:37


    Die NASA-Raumsonde Voyager 7 funkt vom Rande der Milchstraße Bilder einer angeblichen Supernova auf der nördlichen Erdhalbkugel. Die Experten in Houston sind ratlos.


    22:50


    Ein leichtes Beben erschüttert die Umgebung des Kohlekraftwerkes Sottrup-Höcklage. Der gesamte Komplex mit seinen 30 Turbinen läuft mit 350 Megawatt brüllend jenseits der Belastungsgrenze.


    23:06


    In der taghell erleuchteten Siedlung Önkelstieg erwacht die Studentin Bettina U. und freut sich irrtümlich über den sonnigen Dezembermorgen. Um genau 23:12 betätigt sie den Schalter ihrer Kaffeemaschine.


    23:12:14


    In die plötzliche Dunkelheit des gesamten Landkreises Stenkelfeld bricht die Explosion des Kohlekraftwerks Sottrup-Höcklage wie Donnerhall. Durch die stockfinsteren Ortschaften irren verstörte Menschen, Menschen wie du und ich, denen eine Kerze auf dem Adventskranz nicht genug war.

  • ...ich hab\' jetzt noch Tränen in den Augen. Selten so gelacht !!!
    Was hier doch alles an \"Weihnachtlichem\" schlummert. Los, stellt die
    noch vorhandenen Prosaergüsse und Schüttelreime, die noch in den Köpfen schlummern hier rein. Ich möchte nochmals so lachen.
    Danke an alle Verfasser, ...Lachen tut ja so gut !
    MFG
    Hans-Joachim

  • ...ich hab\' jetzt noch Tränen in den Augen. Selten so gelacht !!!
    Was hier doch alles an \"Weihnachtlichem\" schlummert. Los, stellt die
    noch vorhandenen Prosaergüsse und Schüttelreime, die noch in den Köpfen schlummern hier rein. Ich möchte nochmals so lachen.
    Danke an alle Verfasser, ...Lachen tut ja so gut !
    MFG
    Hans-Joachim

  • hans-joachim,


    dir kann geholfen werden, wobei uns immerhin noch 3 adventssonntage bevorstehn, und ruckzuck ist mein pulver verschossen ist, aber einige wenige hab ich noch:


    mal was aus einem autohaus:


    Weihnachten im Autohaus Oertel


    Dienstag, 14. Dezember, 19.56:
    In der festlich geschmückten Werkstatthalle des Autohauses \"Oertel\" im Gewerbegebiet Stenkelfeld treffen die ersten Belegschaftsmitglieder zur Weihnachtsfeier ein.


    20.16: Nach einem Tusch der Zweimannkapelle \"Die Avocados\" aus Foxtrup vergisst Seniorchef Heinrich Oertel in seiner unbeholfenen Begrüßungsansprache die obligatorischen Dankesworte an den Festausschus - ein Fehler, der sich noch rächen soll.


    20.30: Werkstattleiter Düwelskirchen entfacht unter den Angestellten eine latente Angriffsbereitschaft gegen den Partyservice Westerkamp. Ein halbherziger Schlichtungsversuche der Seniorchefin Marie Oertel, mit dem Hinweis, die gereichte Rinderkraftbrühe sein immerhin schön heiß, stößt ins Leere. Die hämischen Nörgeleien am Essen nehmen zu.


    21.03: Die Avocados drohen erstmals mit dem Abbruch ihres Auftritts, nachdem sich Altgeselle Horst B, beflügelt durch den hastigen Genuss von 11 Gläsern Glühwein, mit einem herumliegenden Bolzenschneider an den Lautsprecherkabeln der Gesangsanlage zu schaffen machte. Zuvor war sein Musikwunsch \"Alte Kameraden\" von der Kapelle mit einem hämische Grinsen ignoriert worden.


    21.58: Bürolehrling Kerstin B. verrichtet mit hochrotem Kopf ihre Notdurft auf dem Rücksitz eines Kundenfahrzeugs. Der Grund: Seit 21.00 ist die einzige Damentoilette der Firma besetzt. Seitdem fehlen auch - wie jetzt auffällt - der smarte Juniorchef Peter Oertel und eine junge Angestellte aus der Reparaturannahme.


    23.14: Lagerist Walter K. aus der Ersatzteilausgabe erörtert am Telefon mit seinem Anwalt die Chancen einer Verleumdungsklage gegen den Urheber des ihm gewidmeten Julklappgedichtes mit der Textzeile \"Am Teiletresen, Mittelschicht, steht hier das dümmste Sackgesicht\". Zeitgleich ermittelt Seniorchef Heinrich Oertel hasserfüllt den Absender eines ihm zugedachten Geschenkkartons mit ca. 4 Pfund gefrorenem Hundekot. Die Veranstaltung droht zu kippen.


    0.41: Eine Gruppe von Kfz-Lehrlingen bedroht den Organisten der Avocados, Knut R., mit einem 24er Maulschlüssel, weil die zuvor erzwungene Darbietung eines ACDC-Titels viel Wünsche offen ließ. Minuten später zerfetzt die Kurbelwelle eines Mercedes-Transporters das neuwertige Instrument von Avocado-Schlagzeuger Sascha P:. Fortan kommt die Musik vom Plattenspieler.


    1.07: Während der völlig betrunkene Juniorchef unter dem Gejohle der Verkaufsabteilung das Spitzenhöschen der jungen Angestellten aus der Reparaturannahme vor der nun frei gewordenen Damentoilette amerikanisch versteigert, gerät ein altes Innungskunststück mit 2 Schneidbrennern und einer alten Bremsleitung, vorgeführt von Werkstattleiter Düwelskirchen, außer Kontrolle. Die Explosion des Tanklagers ist bis ins Stadtzentrum zu hören.,


    1.35: Die Bergungs- und Löscharbeiten im Autohaus Oertel kommen wegen Personalmangels nur mühsam voran. Große Teile der Rettungsmannschaften sind bereit auf Weihnachtsfeiern in umliegenden Ortschaften im Einsatz.


    3.00: Schließlich gelingt es einer Hubschrauberbesatzng des THW, durch das Dach der Werkstatthalle den Altgesellen Horst B. aufzunehmen, der bis zuletzt mit einem abgebrochenen Scheibenwischer am Plattenspieler \"Alte Kameraden\" dirigierte.


    5.28: Das Gewerbegebiet Stenkelfeld ist nicht mehr. Die rauchenden Trümmer des Autohauses \"Oertel\" sowie des benachbarten Getreidehandel sind stumme Zeugen eines festlichen Beisammenseins von Menschen, Menschen wie du und ich, die nur mal im Kollegenkreise weihnachtlich feiern wollten.


    uli


    [ Diese Nachricht wurde editiert von : uliqu on 04-12-2006 12:18 ]

  • hans-joachim,


    dir kann geholfen werden, wobei uns immerhin noch 3 adventssonntage bevorstehn, und ruckzuck ist mein pulver verschossen ist, aber einige wenige hab ich noch:


    mal was aus einem autohaus:


    Weihnachten im Autohaus Oertel


    Dienstag, 14. Dezember, 19.56:
    In der festlich geschmückten Werkstatthalle des Autohauses \"Oertel\" im Gewerbegebiet Stenkelfeld treffen die ersten Belegschaftsmitglieder zur Weihnachtsfeier ein.


    20.16: Nach einem Tusch der Zweimannkapelle \"Die Avocados\" aus Foxtrup vergisst Seniorchef Heinrich Oertel in seiner unbeholfenen Begrüßungsansprache die obligatorischen Dankesworte an den Festausschus - ein Fehler, der sich noch rächen soll.


    20.30: Werkstattleiter Düwelskirchen entfacht unter den Angestellten eine latente Angriffsbereitschaft gegen den Partyservice Westerkamp. Ein halbherziger Schlichtungsversuche der Seniorchefin Marie Oertel, mit dem Hinweis, die gereichte Rinderkraftbrühe sein immerhin schön heiß, stößt ins Leere. Die hämischen Nörgeleien am Essen nehmen zu.


    21.03: Die Avocados drohen erstmals mit dem Abbruch ihres Auftritts, nachdem sich Altgeselle Horst B, beflügelt durch den hastigen Genuss von 11 Gläsern Glühwein, mit einem herumliegenden Bolzenschneider an den Lautsprecherkabeln der Gesangsanlage zu schaffen machte. Zuvor war sein Musikwunsch \"Alte Kameraden\" von der Kapelle mit einem hämische Grinsen ignoriert worden.


    21.58: Bürolehrling Kerstin B. verrichtet mit hochrotem Kopf ihre Notdurft auf dem Rücksitz eines Kundenfahrzeugs. Der Grund: Seit 21.00 ist die einzige Damentoilette der Firma besetzt. Seitdem fehlen auch - wie jetzt auffällt - der smarte Juniorchef Peter Oertel und eine junge Angestellte aus der Reparaturannahme.


    23.14: Lagerist Walter K. aus der Ersatzteilausgabe erörtert am Telefon mit seinem Anwalt die Chancen einer Verleumdungsklage gegen den Urheber des ihm gewidmeten Julklappgedichtes mit der Textzeile \"Am Teiletresen, Mittelschicht, steht hier das dümmste Sackgesicht\". Zeitgleich ermittelt Seniorchef Heinrich Oertel hasserfüllt den Absender eines ihm zugedachten Geschenkkartons mit ca. 4 Pfund gefrorenem Hundekot. Die Veranstaltung droht zu kippen.


    0.41: Eine Gruppe von Kfz-Lehrlingen bedroht den Organisten der Avocados, Knut R., mit einem 24er Maulschlüssel, weil die zuvor erzwungene Darbietung eines ACDC-Titels viel Wünsche offen ließ. Minuten später zerfetzt die Kurbelwelle eines Mercedes-Transporters das neuwertige Instrument von Avocado-Schlagzeuger Sascha P:. Fortan kommt die Musik vom Plattenspieler.


    1.07: Während der völlig betrunkene Juniorchef unter dem Gejohle der Verkaufsabteilung das Spitzenhöschen der jungen Angestellten aus der Reparaturannahme vor der nun frei gewordenen Damentoilette amerikanisch versteigert, gerät ein altes Innungskunststück mit 2 Schneidbrennern und einer alten Bremsleitung, vorgeführt von Werkstattleiter Düwelskirchen, außer Kontrolle. Die Explosion des Tanklagers ist bis ins Stadtzentrum zu hören.,


    1.35: Die Bergungs- und Löscharbeiten im Autohaus Oertel kommen wegen Personalmangels nur mühsam voran. Große Teile der Rettungsmannschaften sind bereit auf Weihnachtsfeiern in umliegenden Ortschaften im Einsatz.


    3.00: Schließlich gelingt es einer Hubschrauberbesatzng des THW, durch das Dach der Werkstatthalle den Altgesellen Horst B. aufzunehmen, der bis zuletzt mit einem abgebrochenen Scheibenwischer am Plattenspieler \"Alte Kameraden\" dirigierte.


    5.28: Das Gewerbegebiet Stenkelfeld ist nicht mehr. Die rauchenden Trümmer des Autohauses \"Oertel\" sowie des benachbarten Getreidehandel sind stumme Zeugen eines festlichen Beisammenseins von Menschen, Menschen wie du und ich, die nur mal im Kollegenkreise weihnachtlich feiern wollten.


    uli


    [ Diese Nachricht wurde editiert von : uliqu on 04-12-2006 12:18 ]

  • .




    Die Weihnachtsmaus


    Die Weihnachtsmaus ist sonderbar
    (sogar für die Gelehrten),
    Denn einmal nur im ganzen Jahr
    entdeckt man ihre Fährten.


    Mit Fallen und mit Rattengift
    kann man die Maus nicht fangen.
    Sie ist, was diesen Punkt betrifft,
    noch nie ins Garn gegangen.


    Das ganze Jahr macht diese Maus
    den Menschen keine Plage.
    Doch plötzlich aus dem Loch heraus
    kriecht sie am Weihnachtstage.


    Zum Beispiel war vom Festgebäck,
    das Mutter gut verborgen,
    mit einem mal das Beste weg
    am ersten Weihnachtsmorgen.


    Da sagte jeder rundheraus:
    Ich hab´ es nicht genommen!
    Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
    die über Nacht gekommen.


    Ein andres Mal verschwand sogar
    das Marzipan von Peter;
    Was seltsam und erstaunlich war.
    Denn niemand fand es später.


    Der Christian rief rundheraus:
    ich hab es nicht genommen!
    Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
    die über Nacht gekommen!


    Ein drittes Mal verschwand vom Baum,
    an dem die Kugeln hingen,
    ein Weihnachtsmann aus Eierschaum
    nebst andren leck`ren Dingen.


    Die Nelly sagte rundheraus:
    Ich habe nichts genommen!
    Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
    die über Nacht gekommen!


    Und Ernst und Hans und der Papa,
    die riefen: welche Plage!
    Die böse Maus ist wieder da
    und just am Feiertage!


    Nur Mutter sprach kein Klagewort.
    Sie sagte unumwunden:
    Sind erst die Süßigkeiten fort,
    ist auch die Maus verschwunden!


    Und wirklich wahr: Die Maus blieb weg,
    sobald der Baum geleert war,
    sobald das letzte Festgebäck
    gegessen und verzehrt war.


    Sagt jemand nun, bei ihm zu Haus,
    - bei Fränzchen oder Lieschen -
    da gäb es keine Weihnachtsmaus,
    dann zweifle ich ein bißchen!


    Doch sag ich nichts, was jemand kränkt!
    Das könnte euch so passen!
    Was man von Weihnachtsmäusen denkt,
    bleibt jedem überlassen.



    [Blockierte Grafik: http://www.107slfreunde.de/images/smilies/icon_wink.gif]



    .

  • .




    Die Weihnachtsmaus


    Die Weihnachtsmaus ist sonderbar
    (sogar für die Gelehrten),
    Denn einmal nur im ganzen Jahr
    entdeckt man ihre Fährten.


    Mit Fallen und mit Rattengift
    kann man die Maus nicht fangen.
    Sie ist, was diesen Punkt betrifft,
    noch nie ins Garn gegangen.


    Das ganze Jahr macht diese Maus
    den Menschen keine Plage.
    Doch plötzlich aus dem Loch heraus
    kriecht sie am Weihnachtstage.


    Zum Beispiel war vom Festgebäck,
    das Mutter gut verborgen,
    mit einem mal das Beste weg
    am ersten Weihnachtsmorgen.


    Da sagte jeder rundheraus:
    Ich hab´ es nicht genommen!
    Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
    die über Nacht gekommen.


    Ein andres Mal verschwand sogar
    das Marzipan von Peter;
    Was seltsam und erstaunlich war.
    Denn niemand fand es später.


    Der Christian rief rundheraus:
    ich hab es nicht genommen!
    Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
    die über Nacht gekommen!


    Ein drittes Mal verschwand vom Baum,
    an dem die Kugeln hingen,
    ein Weihnachtsmann aus Eierschaum
    nebst andren leck`ren Dingen.


    Die Nelly sagte rundheraus:
    Ich habe nichts genommen!
    Es war bestimmt die Weihnachtsmaus,
    die über Nacht gekommen!


    Und Ernst und Hans und der Papa,
    die riefen: welche Plage!
    Die böse Maus ist wieder da
    und just am Feiertage!


    Nur Mutter sprach kein Klagewort.
    Sie sagte unumwunden:
    Sind erst die Süßigkeiten fort,
    ist auch die Maus verschwunden!


    Und wirklich wahr: Die Maus blieb weg,
    sobald der Baum geleert war,
    sobald das letzte Festgebäck
    gegessen und verzehrt war.


    Sagt jemand nun, bei ihm zu Haus,
    - bei Fränzchen oder Lieschen -
    da gäb es keine Weihnachtsmaus,
    dann zweifle ich ein bißchen!


    Doch sag ich nichts, was jemand kränkt!
    Das könnte euch so passen!
    Was man von Weihnachtsmäusen denkt,
    bleibt jedem überlassen.



    [Blockierte Grafik: http://www.107slfreunde.de/images/smilies/icon_wink.gif]



    .

  • Jedes Jahr zur Weihnachtszeit
    ist unser Papa rappelbreit
    Und weil´s viel Spaß macht, sind wir´s auch
    Das ist schon lang Familienbrauch
    Und zwischendurch, als frommer Mann
    tritt Paps mit uns den Kirchgang an


    Die anderen im Gotteshaus
    sehn auch nicht gerade nüchtern aus...
    Der arme Pfarrer schaut dem zu
    der Anblick lässt ihm keine Ruh -
    er sucht voll Gram im Messwein Trost
    und sagt statt \"Amen!\" nur noch \"Prost!\"
    Die Gläubigen nehm´n´s ohne Groll
    an einem Tag so friedevoll
    Weil´s erbaut und tief beseelt
    wie er die Weihnachtspredigt hält:



    \"Vom Himmel hoch, der Engelschor
    brüllt stinkevoll wie nie zuvor
    In jenem Stall zu Betlehem
    säuft Josef, ohne sich zu schäm´n
    nach alt bekanntem Umgangston
    auf seinen neu gebornen Sohn
    Die Kumpels aus dem Morgenland
    die haben ihm den Schnaps gebrannt
    und plästern was die Leber hält!
    Die Bibel hatt´s falsch dargestellt



    Der Weihnachtsmann im Tannenwald
    hat sich auch ein´n reingeknallt
    und schläft den Rausch im Irrenhaus
    in einer Gummizelle aus!\"



    Schnell tönt zum Schluss der Kirchenchor -
    der Gottesmann hat noch was vor:
    Die Schäflein werden schnell geweckt
    Kollekte hurtig eingesteckt
    und die reicht heute unbestritten
    aus, sich richtig zuzuschütten!



    Die Sippe schwankt nach haus zurück
    und widmet sich privatem Glück
    (Der Leser [Hörer] dieses Stücks versteht
    worin denn dieses Glück besteht...[glucki, glucki])
    Doch erst Geschenke ausgepackt
    bevor man ganz zusammen sackt -
    und alle lachen froh und frei -
    ´s ist Gott sei dank der Nachschub bei!



    Ja, wenn erstrahlt der Weihnachtsbaum
    und Mama kriecht auf Knien im Raum
    der Junior - wer will´s ihm verübeln
    Champagner säuft aus vollen Kübeln -
    und Oma, die zum Frommsein mahnte
    restlos, bis zur Oberkante
    zugeknallt und abgefüllt
    lauthals versaute Lieder brüllt
    und nichts im Fass verkommen lässt -
    dann haben wir ein WEIHNACHTSFEST!

  • Jedes Jahr zur Weihnachtszeit
    ist unser Papa rappelbreit
    Und weil´s viel Spaß macht, sind wir´s auch
    Das ist schon lang Familienbrauch
    Und zwischendurch, als frommer Mann
    tritt Paps mit uns den Kirchgang an


    Die anderen im Gotteshaus
    sehn auch nicht gerade nüchtern aus...
    Der arme Pfarrer schaut dem zu
    der Anblick lässt ihm keine Ruh -
    er sucht voll Gram im Messwein Trost
    und sagt statt \"Amen!\" nur noch \"Prost!\"
    Die Gläubigen nehm´n´s ohne Groll
    an einem Tag so friedevoll
    Weil´s erbaut und tief beseelt
    wie er die Weihnachtspredigt hält:



    \"Vom Himmel hoch, der Engelschor
    brüllt stinkevoll wie nie zuvor
    In jenem Stall zu Betlehem
    säuft Josef, ohne sich zu schäm´n
    nach alt bekanntem Umgangston
    auf seinen neu gebornen Sohn
    Die Kumpels aus dem Morgenland
    die haben ihm den Schnaps gebrannt
    und plästern was die Leber hält!
    Die Bibel hatt´s falsch dargestellt



    Der Weihnachtsmann im Tannenwald
    hat sich auch ein´n reingeknallt
    und schläft den Rausch im Irrenhaus
    in einer Gummizelle aus!\"



    Schnell tönt zum Schluss der Kirchenchor -
    der Gottesmann hat noch was vor:
    Die Schäflein werden schnell geweckt
    Kollekte hurtig eingesteckt
    und die reicht heute unbestritten
    aus, sich richtig zuzuschütten!



    Die Sippe schwankt nach haus zurück
    und widmet sich privatem Glück
    (Der Leser [Hörer] dieses Stücks versteht
    worin denn dieses Glück besteht...[glucki, glucki])
    Doch erst Geschenke ausgepackt
    bevor man ganz zusammen sackt -
    und alle lachen froh und frei -
    ´s ist Gott sei dank der Nachschub bei!



    Ja, wenn erstrahlt der Weihnachtsbaum
    und Mama kriecht auf Knien im Raum
    der Junior - wer will´s ihm verübeln
    Champagner säuft aus vollen Kübeln -
    und Oma, die zum Frommsein mahnte
    restlos, bis zur Oberkante
    zugeknallt und abgefüllt
    lauthals versaute Lieder brüllt
    und nichts im Fass verkommen lässt -
    dann haben wir ein WEIHNACHTSFEST!

  • Weihnachtsgeld


    Laut Verfügung der Geschäftsleitung wird das Weihnachtsgeld für 2006 nicht durch Bargeld, sondern in Sachwerten vergütet, was in Form von Büchern geschehen soll.


    Diese Maßnahme ist mit dem Betriebsrat abgestimmt und soll zur Erhöhung der Allgemeinbildung beitragen.


    Für die einzelnen Berufsgruppen im Unternehmen sind folgende Bücher vorgesehen:


    * Direktoren: Gauner im Frack
    * Abteilungsleiter: Wem das Gewissen schlägt
    * Buchhaltung: Der Millionendieb
    * Sekretärinnen: Nackt unter Wölfen
    * Boten: Soweit die Füße tragen
    * Werkschutz: Der Spion der aus der Kälte kam
    * Vorgesetzte: Denn sie wissen nicht was sie tun
    * Sonst. Angestellte: Betrogen bis zum jüngsten Tag
    * Arbeiter: Verdammt in alle Ewigkeit


    Auch die ehemaligen Mitarbeiter im Rentenalter sollen berücksichtigt werden. Sie erhalten das Buch: Hunde wollt ihr ewig leben


    Wir wünschen eine erholsames Weihnachtsfest und einen guten Start ins Jahr 2007!


    Die Geschäftsleitung

  • Weihnachtsgeld


    Laut Verfügung der Geschäftsleitung wird das Weihnachtsgeld für 2006 nicht durch Bargeld, sondern in Sachwerten vergütet, was in Form von Büchern geschehen soll.


    Diese Maßnahme ist mit dem Betriebsrat abgestimmt und soll zur Erhöhung der Allgemeinbildung beitragen.


    Für die einzelnen Berufsgruppen im Unternehmen sind folgende Bücher vorgesehen:


    * Direktoren: Gauner im Frack
    * Abteilungsleiter: Wem das Gewissen schlägt
    * Buchhaltung: Der Millionendieb
    * Sekretärinnen: Nackt unter Wölfen
    * Boten: Soweit die Füße tragen
    * Werkschutz: Der Spion der aus der Kälte kam
    * Vorgesetzte: Denn sie wissen nicht was sie tun
    * Sonst. Angestellte: Betrogen bis zum jüngsten Tag
    * Arbeiter: Verdammt in alle Ewigkeit


    Auch die ehemaligen Mitarbeiter im Rentenalter sollen berücksichtigt werden. Sie erhalten das Buch: Hunde wollt ihr ewig leben


    Wir wünschen eine erholsames Weihnachtsfest und einen guten Start ins Jahr 2007!


    Die Geschäftsleitung

  • So als Ahnung für Morgen



    \"Sonntag, 10. Dezember, 11:03 Uhr
    In der Reihenhaussiedlung Önkelstieg nutzt der Berufsschullehrer Herman S. ein kurzes Zwischenhoch. Die schmale Rauchsäule aus seinem mit zwei tiefgefrorenen Thüringern belegten Holzkohlegrill wird zum verheerenden Signal an die Nachbarschaft. Der überraschende Startschuß in die Grillsaison bringt die gesamte Siedlung völlig unerwartet in Zugzwang.


    11:17 Uhr
    Aufgrund von Rohstoffmangel erfolgen nur vereinzelte Konter von den Nachbargrundstücken. Halbherzige Experimente mit Fleischkonserven und gemischtem Aufschnitt in Alufolie schlagen fehl. Der beißende Geruch einer angebrannten Mortadella erstickt dann letzte Hemmungen.


    11:30 Uhr
    Die verzweifelten Rufe der Rentnerin Emilie H. nach ihrem verschwundenen, mehrfach preisgekrönten Zwergfasan \"Hänschen\" verhallen ungehört. Zur selben Zeit schmückt der arbeitslose Rohrleger Otto W. liebevoll den Kopf seiner sechsjährigen Tochter mit einer langen, gelben Schwanzfeder, während auf seiner hastig improvisierten Feuerstelle eine nachlässig gerupfte Vogelleiche schmort.


    12:06 Uhr
    Neid und Mißgunst der gesamten Anwohnerschaft richten sich auf den üppig belegten Tessiner Rundgrill des Bordellbesitzers Kurt S. Wie üblich kann ihm auch dieses Mal eine Straftat nicht nachgewiesen werden, so, daß die Strafanzeige vom zweiten Vorsitzenden des Kaninchenzüchtervereins \"die Steher\" über den Diebstahl seiner zwanzig gekürten Riesenrammler der Rasse \"Varus Rustikus\" gegen Unbekannt formuliert wird.


    12:21 Uhr
    In einem benachbarten Waldgrundstück bemerkt der Direktor des dort kampierenden kleinen Wanderzirkus Schöller das Verschwinden des ausgewachsenen Nilpferdbullen \"Romeo\".


    12:40 Uhr
    Wegen der Größe des von seinen Söhnen erbeuteten Grillguts erweitert Luftwaffenmajor außer Dienst Ottfried von F. seinen Bratenrost mit Stahlmatten von einer nahegelegenen Großbaustelle auf zehn Quadratmeter. Als Zündhilfe für die durchfeuchteten Birkenstämme kommt erstmals ein bislang unerprobter Raketentreibstoff aus seiner einstigen Dienststelle zum Einsatz. Die hundertfünfzig Liter Hydromethanolnitrat aus dem Kampfjägerbattallion \"Petra Kelly\" werden, wie sich augenblicklich zeigt, dem langjährigen Forschungsaufwand gerecht.


    12:42 Uhr
    Beim ökumenischen Gottesdienst \"Brot für die Welt\" in der 16 km entfernten Sottrupper St.-Johannes-Kathedrale ist soeben der Koral \"Bittet, so wird Euch gegeben\" verklungen, als ein 3 Tonnen schweres, goldbraun gebackenes Nilpferdfilet krachend das schwere Kupferdach des Hauptschiffs durchschlägt und auf der mundgemeißelten Elfenbeinorgel aus dem 14. Jahrhundert landet. Mit bewundernswertem Improvisationstalent verkündet Bischof Krögel seiner staunenden Gemeinde, der Herr sei bisweilen auch zu Scherzen aufgelegt.


    12:50 Uhr
    Die Reihenhaussiedlung Önkelstieg ist von zwei Hundertschaften der Polizei umstellt. Die vom gefesselten Tierpfleger des Wanderzirkus Schöller abgegebene Täterbeschreibung: Hawaiihemd, hellgraue Shorts, Tennissocken und dunkelbraune Herrensandalen der Marke \"Öztaler Wanderspaß\" engt den Kreis der Verdächtigen auf ca. 400 ein. Durch dunkle Rauchschwaden und verkohlte Tierkadaver taumeln Familienväter zur Vernehmung, Menschen wie Du und ich, die mal ganz spontan am Sonntag grillen wollten.\"


    Südliche Grüsse


    Jürg


    P.S. hat jemand die Version von SWR3, die lesen das wie Nachrichten vor l

  • So als Ahnung für Morgen



    \"Sonntag, 10. Dezember, 11:03 Uhr
    In der Reihenhaussiedlung Önkelstieg nutzt der Berufsschullehrer Herman S. ein kurzes Zwischenhoch. Die schmale Rauchsäule aus seinem mit zwei tiefgefrorenen Thüringern belegten Holzkohlegrill wird zum verheerenden Signal an die Nachbarschaft. Der überraschende Startschuß in die Grillsaison bringt die gesamte Siedlung völlig unerwartet in Zugzwang.


    11:17 Uhr
    Aufgrund von Rohstoffmangel erfolgen nur vereinzelte Konter von den Nachbargrundstücken. Halbherzige Experimente mit Fleischkonserven und gemischtem Aufschnitt in Alufolie schlagen fehl. Der beißende Geruch einer angebrannten Mortadella erstickt dann letzte Hemmungen.


    11:30 Uhr
    Die verzweifelten Rufe der Rentnerin Emilie H. nach ihrem verschwundenen, mehrfach preisgekrönten Zwergfasan \"Hänschen\" verhallen ungehört. Zur selben Zeit schmückt der arbeitslose Rohrleger Otto W. liebevoll den Kopf seiner sechsjährigen Tochter mit einer langen, gelben Schwanzfeder, während auf seiner hastig improvisierten Feuerstelle eine nachlässig gerupfte Vogelleiche schmort.


    12:06 Uhr
    Neid und Mißgunst der gesamten Anwohnerschaft richten sich auf den üppig belegten Tessiner Rundgrill des Bordellbesitzers Kurt S. Wie üblich kann ihm auch dieses Mal eine Straftat nicht nachgewiesen werden, so, daß die Strafanzeige vom zweiten Vorsitzenden des Kaninchenzüchtervereins \"die Steher\" über den Diebstahl seiner zwanzig gekürten Riesenrammler der Rasse \"Varus Rustikus\" gegen Unbekannt formuliert wird.


    12:21 Uhr
    In einem benachbarten Waldgrundstück bemerkt der Direktor des dort kampierenden kleinen Wanderzirkus Schöller das Verschwinden des ausgewachsenen Nilpferdbullen \"Romeo\".


    12:40 Uhr
    Wegen der Größe des von seinen Söhnen erbeuteten Grillguts erweitert Luftwaffenmajor außer Dienst Ottfried von F. seinen Bratenrost mit Stahlmatten von einer nahegelegenen Großbaustelle auf zehn Quadratmeter. Als Zündhilfe für die durchfeuchteten Birkenstämme kommt erstmals ein bislang unerprobter Raketentreibstoff aus seiner einstigen Dienststelle zum Einsatz. Die hundertfünfzig Liter Hydromethanolnitrat aus dem Kampfjägerbattallion \"Petra Kelly\" werden, wie sich augenblicklich zeigt, dem langjährigen Forschungsaufwand gerecht.


    12:42 Uhr
    Beim ökumenischen Gottesdienst \"Brot für die Welt\" in der 16 km entfernten Sottrupper St.-Johannes-Kathedrale ist soeben der Koral \"Bittet, so wird Euch gegeben\" verklungen, als ein 3 Tonnen schweres, goldbraun gebackenes Nilpferdfilet krachend das schwere Kupferdach des Hauptschiffs durchschlägt und auf der mundgemeißelten Elfenbeinorgel aus dem 14. Jahrhundert landet. Mit bewundernswertem Improvisationstalent verkündet Bischof Krögel seiner staunenden Gemeinde, der Herr sei bisweilen auch zu Scherzen aufgelegt.


    12:50 Uhr
    Die Reihenhaussiedlung Önkelstieg ist von zwei Hundertschaften der Polizei umstellt. Die vom gefesselten Tierpfleger des Wanderzirkus Schöller abgegebene Täterbeschreibung: Hawaiihemd, hellgraue Shorts, Tennissocken und dunkelbraune Herrensandalen der Marke \"Öztaler Wanderspaß\" engt den Kreis der Verdächtigen auf ca. 400 ein. Durch dunkle Rauchschwaden und verkohlte Tierkadaver taumeln Familienväter zur Vernehmung, Menschen wie Du und ich, die mal ganz spontan am Sonntag grillen wollten.\"


    Südliche Grüsse


    Jürg


    P.S. hat jemand die Version von SWR3, die lesen das wie Nachrichten vor l