Paul Zitzer, Francisco Agullo, Carlos Gomez, eigentlich alle, die sich für das Super Constellation Projekt einsetzen.
Gestern war es soweit, am Donnerstag hatte ich spontan für den Saisonabschlußflug gebucht, der für Dienstag, den 9.10.2007, 9.30 MESZ bzw. 7.30 Zulu anberaumt war.
Von Basel aus sollte es losgehen, nach Epinal in Frankreich und von dort ins Winterquartier nach Lahr (Baden).
Aufgrund zähen Nebels verzögerte sich unser Abflug um 4 Stunden und dann ging es nicht wie geplant nach Epinal sondern nach Dole in der Nähe von Beaune.
Doch der Reihe nach: Pünktlich, wie ich nunmal gerne bin, war ich der erste am Schalter.Kurze Zeit später gesellte sich ein Herr in den 60ern zu mir, der 1965 auf der Super Constellation Mechaniker war. Wir freundeten uns an und nach und nach kamen insgesamt so ca. 40 Mann.
Stündlich kamen Verspätungsmeldungen, da in Epinal der Nebel zu stark war. Gegen 10.00 setzte sich plötzlich eine Gruppe in Bewegung, dabei auch der nette Herr Mechaniker. Ein mir eigener Urinstinkt setzte ein, nämlich der, daß ich, wenn ich irgendwo fremd bin und die richtigen Leute gefunden habe, auch dran bleibe. War auch alles ganz nett, man fragte mich, wer ich sei, man kenne mich gar nicht usw. Auch die Personenkontrolle passierte ich ohne Zwischenfälle.
Es kam dann noch mal die Sprache auf mich und es stellte sich heraus, daß ich der einzige Gast in der Gruppe war, der Rest war Crew und Staff. War aber kein Problem, man mochte mich wohl leiden und ich durfte mit ans Flugzeug, während die anderen Fluggäste in der Halle die eine um die andere Stunde warteten. Ich machte mich so gut es ging nützlich und lernte die Piloten, Flugbegleiter, Engineers und Mechaniker kennen. Alles nette interessante Leute und meine so frühe Anwesenheit war ok. Ich lernte einiges übers Fliegen und das Drumherum und hatte trotz der Warterei eine gute Zeit.
Gegen 13.00 Uhr kam Bewegung in die Sache. Die anderen Fluggäste kamen mit dem Bus und es wurde als neues Zwischenziel Dole bekanntgegeben.
Was dann kam, kann man eigentlich nicht beschreiben, man muß es erlebt haben.
Wir kamen an den Haken und wurden an den Rand der Piste gezogen. Während des Ziehens startete im Heck eine Turbine, die Strom erzeugte. Abgekoppelt standen wir da, als sich der innere Propeller zu meiner rechten langsam und sehr sehr zögerlich zu drehen begann. Kleine Rauchwölkchen bildeten sich und plötzlich eine riesige Qualmwolke. Der Motor spuckte, rotzte und patschte und es dauerte eine kleine Ewigkeit, bis aus dem Gerotze und Gepatsche ein halbwegs runder Motorlauf wurde. Dieses Programm mal 4.
Wer nur ein bißchen Benzin im Blut hat, weiß was in mir vorging. Als die Piloten auf der Startbahn die 4 Hebel nach vorne schoben, flossen mir die hellen Tränen. 13.000PS aus 72 Zylindern, ein Stakkato, daß sich eigentlich nicht mit Worten beschreiben lässt, und die Maschine ging vehement vorwärts. Ein Sound, den man nie wieder vergißt.
Der Flug verlief sehr angenehm, ein Besuch im Cockpit, eine tolle Aussicht, siehe Fotos in meiner Galerie 2.
Dann die Landung in Dole, wir Passagiere mußten aussteigen, die Piloten flogen Trainingsrunden mit \"touch and go\" und wir konnten die Silhouette und den Sound vom Rand der Landebahn aus genießen.
Es folgte der Rückflug mit denselben Ritualen wie zuvor und die Zeit verging viel zu schnell. In Lahr ein weiteres Bonbon für mich, ich durfte meinen /8 neben die Maschine stellen für ein paar Bilder. Wir verabschiedeten uns herzlich und mir war klar, daß nächstes Jahr meine Frau und meine Tochter mit von der Partie sind.
Eigentlich kann ich Euch nur empfehlen, es mir gleich zu tun, es lohnt sich.
Grüße von Eurem immer noch ergriffenen
Klaus
Nochmal die Adresse: www.superconstellation.ch
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