Vor ca. 1 Jahr begann auch für mich die Faszination 107 SL. Schon der Kauf entwickelte sich nicht einfach, war es doch nicht leicht, ein passendes Exemplar zu einem vernünftigen Preis-/Leistungsverhältnis zu ergattern. So manche Fahrt war schlicht umsonst aber auf diese Weise lernte ich wenigstens die hintersten Ecken der Republik kennen.
Folgende (laienhafte) Denkstruktur hatte ich vor dem SL-Kauf im Kopf:
Modell sollte ein 280iger sein, da sehr ausgereifter Motor, überschaubare Steuerlast auch ohne KAT, moderater Verbrauch. Die Ausstattung möglichst recht schlicht, d.h. kein Leder, keine Klimaanlage und sonstiger Schnickschnack. All das, so meine Meinung, müsste das Auto preiswerter und relativ unempfindlich gegenüber unliebsamen (teuren) Reparaturen machen. Wesentlichster Punkt war jedoch, dass die Substanz des Fahrzeuges gut sein sollte.
Am 18.04.2006 war es dann endlich soweit. Ich hatte „meinen“ SL gefunden und unterzeichnete voller Freude den Kaufvertrag. Für 14.350,- € bekam ich einen 280 SL, Bj. 85, mit 162.032 KM in blauschwarzmetallic und grauer Innenausstattung.
Schon die Überführungsfahrt (ca. 300 KM) wurde zum echten Erlebnis. Das „Rudern“ am Lenkrad hatte ich von der Probefahrt her nicht so stark in Erinnerung, wie nun auf der Autobahn. Als es dunkel wurde bemerkte ich, dass die Tachobeleuchtung nicht funktionierte und auch sonst so manche Birne einfach mal dunkel blieb. Ich dachte mir, Hauptsache erst mal zu Hause ankommen und dann die Tage in Ruhe schauen. Ich also Tags darauf zum „Schrauber“ meines Vertrauens und mal gucken. Seine Worte „Alles nur Kleinkram, der Wagen macht ansonsten einen wirklich soliden Eindruck“ klingen mir jetzt noch wohltuend in den Ohren. Letztendlich empfahl mir mein „Schrauber“ so ne Art Inspektion, d.h.: Wechsel sämtlicher Schmierstoffe, Prüfung Ventilspiel, Prüfung Lenkung/Vorderachse, Prüfung Elektrik. Da ich ohnehin damit gerechnet hatte, dass noch das eine oder andere anfällt, sollten die Arbeiten durchgeführt werden. Zwar hat das noch mal rund 1.300,- € verschlungen aber seitdem läuft der SL tadellos. Am teuersten war die Reparatur der Lenkung/Vorderachse, wo sog. Reparatursätze o.ä. eingebaut wurden. Ein paar Kleinigkeiten, wie ein undichter Wischerbehälter, verschlissene Türdichtungen, defekte Leuchtweitenregulierung und das wechseln so mancher Birne ist mir zwischenzeitlich selbst gelungen und so ist das Fahrzeug nun in dem Zustand, den ich mir immer vorgestellt habe.
Zugegeben, anfangs hatte ich nicht selten das Gefühl irgendwie zuviel für die „alte Möhre“ bezahlt zu haben aber jetzt würde ich mein Schätzchen nie und nimmer für diesen Preis hergeben. So konnte ich den 1.4. gar nicht mehr abwarten und nach einer gründlichen Putzaktion ging es am Sonntag auch sofort los. Das Fahren, nein besser, dass über die Strassen schweben macht mit diesem Auto soviel Spaß, dass ich am liebsten schon heute meinen Rentenantrag einreichen würde, um dieses viel öfter zu genießen.
So, der nächste Bericht folgt in 1 Jahr . . . bis dahin wünsche ich allen ein sonniges Sommerhalbjahr.
Heiko