Balkonkraftwerk

  • Hi,


    zum SL gibts nichts zu berichten, der steht sich die Reifen platt, immerhin habe ich ihm neues Differentialöl eingeflößt, Lebensfüllung hin oder her, allerdings sah das alte Zeug tatsächlich noch gut aus, sauber wars und Späne oder Abrieb war nicht zu finden.


    Mittwoch habe ich mir ein 350W Balkonkraftwerk installiert und freue mich über selbst produzierten Strom der die Kosten senkt. Billiger dürfte unser Strom auf absehbare Zeit nicht werden, s also wird sich das Ding rechnen.


    Gruß

    Willy

  • Das wird sich nicht nur rechnen, das ist auch noch gut! Alles was wir tun, um nicht regenerative Energiequellen zu schonen für die Dinge, wo es keine ALternative gibt, ist gut. Z.B. gibt es für den Betrieb unserer Oldies derzeit noch keine Alternative zu Benzin aus Erdöl.

  • Moin Hartmut


    Anfang Februar hat mir ein Freund berichtet dass er aus Spaß an der Sache ein so genanntes Balkonkraftwerk, max. 600W sind zulässig, kaufen und betreiben möchte. Der Strom war noch günstig und diese Anlage mit 800€ fand ich teuer, denn vor Ablauf von zehn Jahren meinte ich dass sie sich nicht rechnen würde.

    Mit der Zeit und den steigenden Energiekosten aber musste ich meine Meinung der Seinen doch anpassen und so bestellte ich, weil in der Richtung sonst nichts mehr zu bekommen war, eine 300W Anlage bei Globus. Teurer als seine 600W Anlage aber angeblich in 14 Tagen lieferbar. Aus den 14 Tagen wurden 14 Wochen und ich wurde immer wieder vertröstet bis ich schließlich stornierte und, was ich schon früher hätte tun sollen, in den Kleinanzeigen danach suchte.

    Tatsächlich gab es praktisch nebenan in Bönen einen der die Dinger aus seiner Garage heraus vertrieb. 350W für 500€. Also hin und gekauft.


    Die 350W reichen, so die Sonne passend scheint, für den Tagesgrundbedarf aus. Der Tagesgrundbedarf sind bei uns die drei Teichpumpen, eine Kühltruhe und die Gastherme im Keller, die Kühlkombi in der Küche und einiger Kleinkram wie Uhren und manchmal ein TV und mein Rechner.


    Mit dem Verkäufer dieser Anlagen ins Gespräch gekommen berichtete er mir von zu erwartenden Lieferungen der 600W Anlagen, leider wusste er nicht wann die eintreffen.

    Überraschend kamen die schon eine Woche später und er ließ mich zwischen seine Reservierungen gleiten, so dass ich bei der ersten Stornierung eines Auftrages schon zwei Tage später seinen Anruf bekam und mir eine 600W Anlage abholen konnte. Diese kam 750€ ohne Montagematerial, (Gestell) welches ich auch nicht brauchte, da sie auf einem Gartenhaus angebracht werden sollte.


    Bei guter Sonnenstrahlung kommt sie an ihre vollen 600W und kann damit sogar Wasch und Spülmaschine versorgen wenn die Heizungen in den Geräten grad nicht laufen, ansonsten halt durch die produzierten 600W den Strombedarf der aus dem aus dem Versorgungsnetz gezogen wird, mindern.


    Je nach Sonne sind 2-4 kWh/Tag möglich, bei der kleinen Anlage entsprechend weniger.


    Da man nur eine Anlage pro Netz betreiben darf soll die zuerst erworbene kleine Anlage mit 350W bei der Schwiegermutter angeschlossen werden, die große, 600W, bei uns. Bisher liefen beide nur kurz zur Probe weil ich die Installation noch entsprechend ausführen und die Dinger ja dann auch anmelden muss.


    Wieder typisch deutsch, unsere Nachbarn handhaben alles ein wenig großzügiger aber vielleicht tut sich hier ja auch noch was in dieser Hinsicht, das Land kann ja schließlich jedes Watt gebrauchen.



    600W darf man, soweit mein Kenntnisstand, über eine beliebige Schuko also normale Steckdose einspeisen, es muss nur beim Netzbetreiber angemeldet werden. Es ist wohl alles noch etwas im Fluss und man liest verschiedene Meinungen dazu, eine sagt dass eine Wieland-Steckdose durch einen Fachbetrieb montiert werden soll/muss.


    Anlagen über 600W müssen, auch nur wieder soweit ich weiß, nicht nur angemeldet sondern auch fest angeschlossen werden. Zudem war irgendwas mit Finanzamt und man ist dann Kleinunternehmer oder so.

    Aber ich habe mich damit nur oberflächlich befasst, mir reichen die 600W weil mir eine Dachbelegung mit der entsprechenden Anlagengröße zu teuer wird und sie sich in meinem Alter wohl auch nicht mehr rechnen würde, damit können sich unsere Erben beschäftigen wenn wir mal abtreten.


    Rein praktisch sieht es so aus dass ein, zwei oder mehr Module an einen so genannten Wechselrichter angeschlossen werden können, der dann auf eine Ausgangsleistung von 600W begrenzt ist, die eingespeist werden darf.

    Wenn mehrere Module verschieden ausgerichtet werden, erreicht man damit eine über den Tag konstantere Leistung als wenn man die Dinger gleich, so wie ich, montiert. Hier steigt die Leistung ständig bis der optimale Sonnenstand für die Module erreicht ist und sinkt dann langsam wieder ab.


    Achja, die Anlage gibt nur Strom ab wenn sie an ein 230V Netz angeschlossen ist, sie als Inselanlage, also Versorgung eines nicht am örtlichen Versorger hängenden Gebäudes ist so nicht möglich. (Da müsste man, mit dem nötigen Fachwissen, wohl Hand anlegen)


    Ich habe hier einige Erkenntnisse über den Weg der Sonne gewonnen und werde die Anlage demnächst entsprechend ausrichten, dann anmelden und anschließen.


    Für sicherere Informationen aber bitte selbst googlen.


    Das kleine Modul unten zwischen den beiden großen soll einen Lüfter betreiben, der dem Wechselrichter, der recht heiß wird, etwas Kühlung verschaffen wird. (Wahrscheinlich Spielerei und unnötige Bedenken wegen der Hitze ;) )


    Gruß

    Willy


  • Vielleicht blöde Frage eines Unwissenden:


    Wie geht der Strom des kleinen Dingens zu den eigenen Verbrauchern? Da gibt es ja wohl kaum extra Stromanschlüsse. Denke eher ins Netz und der Zähler zählt dann den lokal eingespeisten Strom nicht als Verbrauch

  • Die Verbraucher am selben Stromkreis verbrauchen natürlich auch den erzeugten Solarstrom. Andere Stromkreise werden über den Zähler versorgt der seine Tätigkeit so lange einstellt wie mehr Strom aus der Solaranlage kommt als verbraucht wird.

    Hast es schon richtig erkannt.


    Willy

  • Ah, ok, Danke.

    Aus Faulheit habe ich mich bisher damit noch gar nicht beschäftigt.


    Photovoltaik auf dem Dach artet ja in Streß aus (Steuererklärung etc). Haben wir nicht. Und möchte meinen Mitmenschen auch keine Subventionen aus der Tasche ziehen.


    Mal schauen, was so ein kleines Ding bringt. Werde mich da mal einlesen.

  • Guten Morgen.


    Mit den richtigen großen Anlagen habe ich mich nicht beschäftigt, werde es auch nicht da es sich in meinem Alter wohl nicht mehr rechnet. Es wäre nicht nur die Solaranlage sondern sinniger Weise würde man dann auch das Dach neu eindecken, die Rinnen ersetzen und was da sonst noch an Überraschungen auftauchte.


    Die "Balkonanlage" bringt an guten Tagen 4-5kWh ein, ist der Himmel bedeckt zwischen 0,5 und 1 kWh, steigend wenn sich die Sonne zwischendurch mal zeigt. Ist das Wetter durchwachsen lässt sich der Tagesverbrauch gut decken, Kühlschrank, Truhe, Kleinkram wie Uhren im Backofen und alles was ständig unter Spannung steht, sowie meine drei Teichpumpen.


    Was ich machen werde ist eine mechanische Winkelverstellung der Platten, so dass ich sie etwas nach dem Sonnenstand ausrichten kann, hier sind sicher einige kWh zu holen. Die Montage auf dem Gartenhaus lässt es zu etwas in der Richtung kostengünstig zu konstruieren, darüber mache ich mir aber erst im Frühjahr wirkliche Gedanken wenn es wieder wärmer wird.


    Ich schätze mal dass die Anlage im Jahr zwischen 500 und 800kWh bringen wird. Bei einem Preis von 40Ct/kWh also 200-320€, sollte sie sich also, falls nichts defekt wird, in drei bis vier Jahren rechnen. Nicht weltbewegend aber ich finds nett und es ist ein kleiner Beitrag für die Umwelt.


    Rundum werden AKWs betrieben, in D hat man halt den anderen Weg gewählt.


    Gruß

    Willy

  • Ich habe bereits seit August letzten Jahres eine 9 kWp Anlage auf dem Garagendach. Eine Erweiterung auf Teile des Hausdachs mit Neigungen in andere Himmelsrichtungen ist bereits beauftragt. Mit dabei ist ein Elektroheizstab, der in den Pufferspeicher der Gasheizung eingebaut wird, um die Heizung elektrisch zu unterstützen. In dem Speicher steckt bereits ein Wärmetasucher einer Solarthermieanlage auf unserem Dach.


    Die Solarthermieanlage, erstellt in 2008, hat sich bei den bisherigen Gaspreisen bereits nach 8 Jahren gerechnet. Ob sich PV tatsächlich wirtschaftlich für mich lohnt oder ich das noch erlebe weiß ich nicht. Wir waren uns einig, dass wir uns diversifizieren wollen, sowohl was Heizung als auch Energie angeht. Und wenn man das Geld als Rücklage liegen hat und keine Zinsen dafür bekommt, kann man auch darüber nachdenken, was Sinnvolles damit zu tun.


    Und sollte man ein Elektroauto haben, erhöht sich der Vorteil einer eigenen PV-Anlage. Seit Mai besitzt meine Frau einen Audi A3 hybrid. Ich bin sehr angetan von dem Fahrzeug. Kurzstrecken, wie sie meine Frau fährt, komplett elektrisch. Längere Strecken im entsprechenden Optimierungsprogramm des Fahrzeugs. Dabei wird die im Navi eingegebene Gesamtstrecke bewertet. Zur Beschleunigung und in der Stadt wird Elektroenergie hinzugenommen, ansonsten fährt er benzinbetrieben.
    Ich war kürzlich in Bremerhaven. Auf dem Hinweg hatte ich den Akku voll. Am Zielort angekommen, war er dann genau auf 0%. Spannend fand ich, wie das wohl am Rückweg sein würde, da ich in BHV aufgrundd er Aufgaben dort keine Lademöglichkeit wahrnehmen konnte. Schön dennoch zu sehen, wie das Fahrzeug rekuperiert, um dann beim Anfahren oder Beschleunigen den E-Motor dazuzunehmen und somit die verbrauchsintensiven Beschleunigungsphasen mit "kostenlosem" Strom zu entlasten.
    Verbrauch auf dem Hinweg (ca. 435 km): 3,7l/100 km Benzin plus 9 kW/100 km Strom. Am Rückweg 5,2/100 km l Benzin (Akku bei Abfahrt leer, Elektronutzung nur durch Rekuperation). Für gemischten Betrieb auf Landstraße, Autobahn und Stadt mit nicht unbedingtem Schleichbetrieb sehr gut, finde ich. Wenn man kanpp 900 km an einem Tag fährt, steht Sparen halt nicht im Vordergrund. Ein Benziner ohne Elektrounterstützung wird es nicht schaffen, mit 5,2 L/100 km diese Strecke zu bewältigen.


    Über AKWs habe ich mir auch Gedanken gemacht und fand anfangs, dass man die vorhandenen Ressourcen daraus nutzen sollte. Allerdings sollte man dabei bedenken, dass in 2020 z.B. 20% der Brennstäbe für die EU aus Russland kamen, weitere 20% aus dem Russland verbundenen Kasachstan .... Eigene Uranförderung gibt es in D nicht. Hauptlieferant für Brennstäbe für D sind Frankreich und GB, die jedoch das Uran auch von irgendwoher kaufen, z.B. Niger oder Kasachstan.


    Ich finde es charmant, einen gewissen Grad an Unabhängigkeit oder Autarkie zu haben. Gepaart mit der Diversifizierung habe ich weniger Stress mit geopolitischen oder energiepolitischen Verwerfungen.