CO Messung und Einstellung

  • Servus allerseits,


    ich habe mich über den Winter intensiv mit der BOSCH KE-Jetronic und einigen Punkten die da dranhängen beschäftigt (überprüft), hab auch das ein oder andere entdeckt.

    Hab mir da einiges an Messinstrumenten zusammengebaut bzw. gekauft.
    Mein 107er mit M103 wurde 1986 als RÜF Variante ausgeliefert, den ich dann 1998 einen MB-KAT spendiert habe.

    Bei dieser "Umrüstung" (einsetzten des KAT's) müssen auch die beiden Abgleichstecker R16 (im Motorraum EZL) und R17 (direkt am KE-SGT).

    Ich hatte immer nur den Abgleichstecker im Motorraum im Kopf, den R17 beim KE-Steuergerät im Beifahrerfußraum habe ich nie im Sinn gehabt und genau dort habe ich einen entscheidenden Fehler bei der ganzen Prüferei entdeckt.

    Als der KAT vor einigen Jahren wieder herausgenommen wurde, haben wir nur den R16 EZL-Abgleichstecker im Motorraum getauscht und wieder den ECE-Stecker eingesetzt.

    Beim KE-Steuergerät im Beifahrerfußraum ist der falsche Abgleichstecker mit der Aufschrift KAT verblieben.

    Dieser Abgleichstecker (R17) beim KE-SGT ist aber ausschlaggebend (laut WIS) nach welchem "Ablaufprogramm" das KE-SGT arbeitet/regelt.

    Die zwei (KAT bzw. ECE) R17 Abgleichstecker unterscheiden sich in den unterschiedlichen Widerständen die in ihnen verbaut sind.

    Das KE-SGT bekommt über den enstp. Widerstand die Information ob das Fahrzeug mit KAT oder ohne läuft.

    So, bei mir war der KAT raus aber das KE-SGT hat weiterhin die Info gehabt, dass ein KAT im Fahrzeug verbaut ist. Diesen Fehler habe ich mit dem einsetzen des korrekten (ECE) Abgleichsteckers behoben.

    Ich habe auch festgestellt, dass damals 1998 an der Gemischeinstellschraube gedreht wurde, der Kunststoffverschluss ist nicht mehr vorhanden.

    Hab mir meine AU Ergebnisse der letzten Jahre angeschaut, obwohl ich keinen KAT mehr verbaut habe, sind meine CO-Werte extrem niedrig (zu mager).

    In den letzten drei AU's lag der CO-Wert zwischen 0,12 -0,15%.

    Die MB-Vorgaben für den M103 ohne KAT (also RÜF) sind 1% +/-0,5 CO, davon bin ich weit entfernt.

    Lange Rede kurzer Sinn :-)

    Ich habe dutzende Beiträge in den verschiedensten Foren über dieses Thema (KE-Jet., Gemisch, TV, usw...) gelesen und weiß genau was zu machen ist.


    Kennt Ihr jemanden im Raum Ludwigsburg, Stuttgart, Waiblingen, Esslingen, Sindelfingen, Pforzheim, .... der ein CO-Tester, CO-Messgerät hat und man eventuell dort das CO überprüfen und selbst einstellen könnte?


    Eine einfache Messung des CO und HC kann ich hier bei einem BOSCH-Dienst machen, aber das reicht mir nicht, ich möchte auch SELBST den CO korrekt einstellen unter gleichzeitiger Messung (Überwachung) der Leerlaufdrehzahl (an X11 Diagnosedose), des EHS und des LMM-Potis.

    Das notwendige Messequipment habe ich selber nur eben keinen CO-Messgerät.


    Vielleicht kann ja hier jemand helfen.


    Danke schon mal.

  • Hallo Marinko,

    habe ja den gleichen Motor. Auch RÜF Version. Von Daimler Anfang der 90ziger mit Kat nachgerüstet. Habe mir erlich gesagt noch nie Gedanken gemacht, od die damals gepfuscht haben könnten.

    Aber interessant was du da alles auf die Beine stellst.

    Mit einem Tester kann ich dir leider nicht weiterhelfen bin auch zu weit weg.

  • Hi Rolf,


    glaube nicht das MB bei deinem SL "gepfuscht" hat, dass kannst Du aber sehr schnell und einfach überprüfen.

    Bei Dir sollten beide Stecker (R16 + R17) den KAT Schriftzug haben.


    Für mach einen mag ich "zu viel Zeit" haben, dass ist überhaupt nicht der Fall !!!

    Nur wenn ich was mache, dann mache ich es bis in's Detail !!!


    Hab ganz Interessante Erfahrungen gemacht, die zum Teil "Alte 107er Hasen" überrascht haben.

    In vielen Foren und Gruppen wird über den Kraftstoffdruck bzw. Systemdruck geschrieben und über das entspr. Equipment .........................

    Aber auch dort habe ich nirgends gewisse Punkte die in der WIS beschrieben sind gefunden.

    Um konkret zu sein, zum Beispiel von der Schubabschaltung und Beschleunigungsanreicherung ............

    Diese beiden Punkte sind fester Bestandteil der Kraftstoffdruckmessung die im WIS aufgeführt ist, nur kann man sehr wenig darüber lesen und praktische Ratschläge wie man diese beiden Punkte selbstständig abprüfen kann, findet man überhaupt nicht.

    Jetzt mögen einige denken, steht doch alles in der WIS, dann wünsche ich viel Spaß, den ich selber auch hatte :-)

    Die WIS ist absolut unvollständig was die Prüfung der Schubabschaltung angeht die man auf zwei Wegen überprüfen kann.

    Hält man sich an die Angaben aus der WIS wird man immer ein negatives Ergebnis erhalten, aber nur deswegen weil in der WIS eine wichtige Info nicht enthalten ist. Irgendwann nach "x negativen Ergb." und mehrmaligen lesen der Lektüre Elektrische Bauteile der KE-Einspritzanlage prüfen hatte ich eine Vermutung und entschied mich auf einen Praxistest den ich vor einigen Tagen auch umgesetzt habe.

    Ich habe mir entsprechendes Messequipment zusammengestellt welches sich beim Praxistest bewährt hat.

    Meine Vermutung hat sich voll und ganz bestätigt.

    Wen jemand Interesse hat an näheren Infos kann mich gerne kontaktieren.

  • Hallo Marinko,

    man kann nie genug Messgeräte und Werkzeug besitzen. Bin jetzt nicht der Autoelektriker. Mein Fachgebiet bezieht sich auf die technische Akustik. War 40 Jahre auf diesem Gebiet weltweit unterwegs und das meistens bei Automotive.

    Habe meinen M103 in 2003 komplett zerlegt wegen Nockenwellenschaden, alles bei einem Freund neu gebohrt usw. und alles neu gemacht. Dabei habe ich eine nette Überraschung erlebt. Die eingebauten Kolben waren von einem italienischen Hersteller( ich glaube Nyral oder so), also kein Mahle oder Kolbenschmidt.

    Nun gut jetzt sind Mahle drin.

    Zu deinem Thema Schubabschaltung hätte ich schon Interesse.

  • Hi Rolf,


    ich hab hier noch nicht herausgefunden, wie man einander eine PN schicken kann.

    Die Tage hat Willy glaub ich etwas in der Richtung erwähnt oder gar eine PN geschrieben..............


    Über das Thema (Schubabschaltung) zu schreiben wäre nicht der optimale "Weg" ......................

    Telefonieren wäre da wirklich die bessere Lösung, deswegen würde ich Dir eine PN mit meinen Daten zukommen lassen und dann kannst Du Dich nach Lust und Laune melden.


    Wie gesagt, ich hab den ganzen Winter viel an der KE gemessen und geprüft (bin kein Elektroniker).

    Einen kleinen Teil meiner notwendigen Testfahrt hab ich eigentlich für meine Datensammlung per Smartphone aufgenommen, hab die absolut unprofessionelle Videoaufnahme aber auf YT hochgeladen (mein erstes Video, dass ich je irgendwo in's Netz gestellt habe).


    In der Videobeschreibung habe ich ein wenig zum Thema Schubabschaltung geschrieben, ist wirklich nur ein kleiner Teil.

    In einem Gespräch gestaltet sich der Wissensaustausch deutlich einfacher, zumal ja hier gerade mal eine handvoll Leute aktiv ist.


    Video:

    Meine Aufnahme während der Testfahrt. Prüfleitung bis in den Fahrerraum.



    Wenn es eventuell auch Fragen von anderen Forumsmitgliedern geben sollte, kann ich sie auch eventuell hier beantworten.

    Hab auch eine Aufnahme gemacht, als ich den Strom am EHS während der Schubabschaltung gemessen habe, aber das habe ich nicht hochgeladen.

    Da kann man genau das sehen, was in der WIS beschrieben steht, eben nur nicht wenn das Fahrzeug steht!

  • Servus zusammen,


    da ich leider nicht fündig geworden bin, in Bezug auf eine Möglichkeit der Nutzung eines Abgasprüfgerätes, war ich gestern bei einem langjährigen Bosch-Dienst (Kurz) in Grossbottwar.

    Habe telefonisch angefragt, ob man mir kurz den CO und HC-Wert messen kann, was durch Herr Kurz ohne weiteres bejaht wurde.


    Ein paar Inputs zu meiner Sachlage.

    Da ich in den letzten Monaten einige Zeit mit Prüfungen des KE-Jetronic Systems verbracht habe, habe ich so einen "groben Fehler" entdeckt.

    Bei meiner GKat Rückrüstung (von GKat > RÜF, vor einigen Jahren) wurde der Abgleichstecker R17, der sich beim KE-Steuergerät im Beifahrerfußraum befindet nicht getauscht, sondern nur der R16 im Motorraum.

    Der Abgleichstecker R17 ist der maßgebende für das KE-Steuergerät, dieser Stecker sagt dem Steuergerät ob das Fahrzeug mit Gkat oder ohne GKat läuft.

    Ich hatte keinen Gkat mehr, da aber der KAT Abgleichstecker (R17) noch verbaut war, lief das KE-Steuergerät nach dem GKat-Programm, sprich es lief nach dem "Regelprogramm".

    Das KE-Steuergerät kennt zwei Programme, erstens das Regelprogramm (mit GKAT) und zweitens das Steuerprogramm (ohne KAT).


    Nach dem ich das System soweit "verstanden" habe, habe ich mir zum ersten Mal bewusst die AU-Werte der letzten HU angeschaut.

    Obwohl ich keinen Gkat mehr hatte, lagen meine CO-Werte zwischen 0,12 - 0,15% im Leerlauf.

    Die MB-Vorgabe liegt für den RÜF bei 1% CO +/- 0,5

    Die Ergebnisse waren für mich doch etwas eigenartig, denn ich hatte ja keine Lambdasonde.

    Nach dem ich dann den korrekten R17 Abgleichstecker (ECE/RÜF) eingebaut habe, war ich umso gespannter wo denn jetzt der CO-Wert liegt.

    Erschwerend muss gesagt werden, dass wahrscheinlich beim GKat Einbau 1998 schon an der Gemischschraube gedreht wurde (dazu später etwas mehr).


    Ich wollte ja die Gemisch Einstellungen selber durchführen, aber nur in Verbindung mit gleichzeitiger Abgasmessung (plus weiterer paralleler Messungen) was ich leider so nicht umsetzen konnte :-(


    Hab den Leerweg der Stauscheibe nach WIS mit einem dig. Meßschieber ausgemessen, der war mit 2,0mm i.O.

    Der EHS-Strom, die Leerlaufdrehzahl, das TV, Leerlaufsteller ok und die Spannung am LMM-Poti waren alle einwandfrei und nach Vorgabe.

    Einige Werte habe ich ja bei einer Testfahrt überprüft.

    Auf jeden Fall wusste ich, dass soweit alles in Ordnung ist.

    Gestern nun die Abgasmessung beim Bosch-Dienst. Auto war warmgefahren und es wurde sofort gemessen als ich angekommen bin.

    Und dann war ich doch etwas überrascht 😲


    Die Messung wurde nach AU-Vorgaben durchgeführt.

    Der CO-Wert lag bei 1,8 - 2,0% und der HC-Wert bei Faktor 100, also ~200ppm.

    HC war i.O., der "soll" ca. bei Faktor 100 vom CO liegen.

    Der doch sehr hohe CO-Wert hat mich wirklich überrascht.

    Leider konnte ich die Einstellung vor Ort nicht vornehmen bzw. wollte ich es auch nicht ohne alle relevanten elekr. Bauteile per Multimeter zu überwachen.

    Einfach "nur so" an der Schraube wollte ich nicht drehen.

    Herr Kurz wollte nur etwas für die Kaffekasse und dafür bin ich Ihm sehr dankbar.


    Nur noch kurz etwas zur Gemischschraube.

    Sollte bei Euch die Gemischschraube noch orig. verplombt sein, dann lasst das auf jeden Fall so und lasst nie an ihr rumdrehen!!!

    Es gibt keinen Grund da rumzudrehen wenn sie noch orig. verplombt ist.

    Der Fehler ist woanders zu suchen und nicht mit der Schraube zu kaschieren.

    Wenn man Pech hat, bekommt man das ganze System nicht mehr sauber hin.

    Um es überhaupt wieder ordentlich hinzubekommen, ist ein nicht zu verachtender Aufwand von nöten.

    Ich wage sogar zu sagen, dass diesen Aufwand nahezu keine Werkstatt betreiben würde.

  • Hallo Marinko,

    meine ist auch nicht mehr verplombt weil die in Untertürkheim daran gedreht hatten wegen zu hohem CO. Anscheinend war es nötig um die damalige ASU zu bestehen. Ich werde an dieser Schraube niemals drehen.

    Aber sehr interresant wasso alles zu Tage kommt. Aber mein damaliger Prof sagte immer "wer viel misst, misst Mist.

    Für Geld machen die Meisten doch alles.

  • Hi Rolf,


    kenne den Spruch mit "dem Mist" :)

    Es gibt aber "Sachen" da macht es nicht nur Sinn zu messen, sondern ist es zwingend notwendig, wenn man sich "noch mehr Arbeit und Stress" ersparen will.


    So wie die Jungs in Untertürkheim es bei Deinem 300er gemacht haben, ist die gängige Praxis.

    So läuft das meistens ab, drehen.......Plakette dran und gut ist.

    Ne, nichts ist gut!

    Mit so einem Vorgehen, hat man nur einen kurzfristigen Erfolg erzielt, weil man nicht an die Ursache des Problems herangegangen ist!

    Es gibt natürlich tausend Gründe wieso die Werkstatt eine detaillierte Fehleranalyse nicht angehen kann/will.


    In Deinem Fall wäre diese Vorgehensweise akzeptabel gewesen, wenn der Werkstattmeister Dir zwei simple Daten mitgeteilt hätte.


    1. Um wie viel Grad die Gemischschraube in welche Richtung (links/ rechts herum) verdreht wurde

    2. Leerweg (in mm) der Stauscheibe vor dem Verdrehen der Gemischschraube und danach, dazu noch, von welchem Punkt am LMM der Leerweg gemessen wurde.


    Diese beiden Punkte verlangen nicht einmal 3min. Arbeitsaufwand !!!

    Es liegt wahrscheinlich nicht am "Aufwand", man denkt einfach nicht dran oder weiß es nicht besser.


    Mit diesen beiden Werten könntest Du immer auf die werksmäßige Grundeinstellung zurück.


    Ich habe verstanden wieso diese Schraube werksseitig verplombt wurde, hat absolut seine Richtigkeit.

    Hinzu kommt, dass ich SEHR GLÜCKLICH bin, dass meiner keinen Gkat werksmäßig verabreicht bekommen hat, dass verkompliziert die Sache in jeglicher Hinsicht!

  • Hallo Peter,


    wie darf ich denn folgenden Hinweis "verstehen" ?


    "dafür ist meine Verstellschraube noch versiegelt"


    Die gewählten Worte haben so einen eigenartigen "Stich" in sich, wenigstens sind sie so bei mir angekommen.

    Kann natürlich sein, dass dies von Dir überhaupt nicht so angedacht war.