Ursache hoher Ölverbrauch 560er

  • Hallo zusammen,


    ich weiß, dass eine "Ferndiagnose" immer problematisch ist - aber evtl. hat jemand mal dasselbe Problem gehabt:


    Der Motor meines 560ers (Bj. 1987) verbraucht einen Liter Öl pro Tankfüllung (also ca. 650 km; 10 W 40). Aus dem Auspuff kommt weder blauer noch sonstwie verdächtiger Qualm. Die Kompression wurde gemessen und ist i.O. Ölverlust: keiner. Ölgeruch: auch negativ. AU auch ohne Auffälligkeiten.


    Ich würde ja eigentlich die Kolbenringe verdächtigen (und der Motor verbrennt folglich zuviel Öl)....oder ich probiere mal "dickeres" Öl (15 W 40).....


    Danke vorab für alle Tipps!

  • Wie sieht denn das Kühlwasser aus? Oder wie sieht der Öldeckel innen aus? Kannst Du da erkennen oder riechen, ob da jeweils was drin oder dran ist, das da nicht reingehört? Wie sieht das Öl aus? Wie schnell ist es dunkel gefärbt nach dem Ölwechsel?


    Ein Verbrauch von einem Liter Öl pro Tankfüllung ist definitiv mehr als ungewöhnlich.

    Und wenn die Kompression stimmt, würden die Ventilsitze ausscheiden. Wie hoch ist denn die Kompression minimal bzw. maximal?

    Die Ölabstreifringe könnten es sein.

    Ob es Ablagerungen im Öltrakt des Motors sind, die zu panschen führen, würde man an Schaum am Öldeckel erkennen. Dann würde eine Motorreinigung (Ölzusatz) helfen können. Oder eine Ölsorte mit reinigender Wirkung, nach einigen 100 km erneuter Ölwechsel. Dann sähe man an der Farbe des Öls, was los ist.


    Der bloße Wechsel auf eine andere mineralische Ölsorte hilft da meiner Meinung nach gar nichts.


    Was sagt denn der Werkstattmensch oder Schrauber zu der Ursache?

  • 0,15 -0,25 l/km ... (!) das sind bei 650 km rund 1,3 Liter. Oder?


    Ne, du hast den 100er vergessen ;), 0,15 -0,25 l/100km


    Der Öl Verbrauch ist schon massiv, einen Wagen habe ich, der braucht einen Liter auf 3000 km,

    kenne ich von den anderen Fahrzeugen auch nicht.

    Jeder Hersteller gibt glaube bis zu einem Liter pro tausend Km an.

    Wie ist die Farbe der Zündkerzen, sollten Rehbraun sein.

  • Die angaben zu dem Ölverbrauch pro 100 km 0,15 - 0,25 Liter Öl, da müsste man ja bei jedem Tanken Motoröl nachfüllen....:(


    Bei meinem 500 SL Bj. 86 benötige alle ca. 5.000 km 1,0 - 1,5 Liter Öl und das ist normal und meiner meiner nach ein guter Motor.


    Bei dem hohen Ölverbrauch könnte ich nicht mehr ruhig schlafen.


    Mal die Ventilschaftdichtung kontrollieren, vielleicht läuft da Öl in Motor, da gibt es viele Ursachen. Ich würde mal zu einem Motor - Experten gehen.

  • Hey!

    Moin!

    Hier geht es nicht darum, dass Ihr Eure heldenhaften Winzigölverbräuche postet.

    Ich habe nur versucht, die Daten der Bedienungsanleitung mitzuteilen. Was Ihr als "normal" empfindet hat nix mit den von Werk angegebenen Daten zu tun.

    Kann denn keiner von Euch die entsprechende Seite aus der Betriebsanleitung eines 560ers posten? Das würde dem Oliver helfen.

  • In der BA für die Möpfe steht: je nach Fahrweise maximal 1,5L/100 km Ölverbrauch.


    Mein 500er aus 1988 (Dieses Jahr H-Kennzeichen! :-) ) verbraucht auf 2000 km keine messbare Menge Öl. Danach wechsele ich, da die Zeit schneller rum ist als die Kilometer bis zum empfohlenen Ölwechsel.


    Allerdings erlaube ich mir den Luxus von Vollsynthetischem Öl. Auch früher habe ich bei meinen Autos immer auf synthetisches Öl zurück gegriffen. Dann verbraucht z.B. ein Alfa Romeo eben nicht 1-1,5L/1000km sondern nur 0,5L/2000 km. Ich tat das damals auf Anraten des Alfa-Schraubers.

    Auch unser alter Astra brauchte bei forscher Fahrweise gern mal knapp einen Liter Öl pro 1000k. Nach Wechsel auf synthetisches Öl maximal 1 L auf 3000 km.


    Kann aber auch alles Zufall sein und nix mit dem Öl zu tun haben.

  • Hey!

    Moin!

    Hier geht es nicht darum, dass Ihr Eure heldenhaften Winzigölverbräuche postet.

    Ich habe nur versucht, die Daten der Bedienungsanleitung mitzuteilen. Was Ihr als "normal" empfindet hat nix mit den von Werk angegebenen Daten zu tun.

    Kann denn keiner von Euch die entsprechende Seite aus der Betriebsanleitung eines 560ers posten? Das würde dem Oliver helfen.

    Nein Ulli, eben nicht um Winzigölverbräuche und denke auch das da zum 450er kaum Unterschied besteht. Der Öl Verbrauch ist definitiv zu hoch und da gibt es nicht viele Möglichkeiten woran dieses liegt.

    Problem ist, der Motor müsste dazu komplett zerpflügt werden, denn der Öl Verbrauch kann fast nur an Ventilen und deren Dichtungen, Ölabstreifer und Kolbenringe, sowie Laufbahnen und Kurbelgehäuseentlüftung liegen. Testen würde ich auch mal wie Hartmut geschrieben hat, dadurch kann man ja nichts verlieren.

  • Danke für eure schnellen Antworten. Am Öldeckel ist nix, die Verfärbung des Öls scheint unproblematisch. Zündkerzen auch i.O.


    Mein Schrauber vermutet Ölabstreifer - aber das war eher ne vage Vermutung. Angesichts der BA - besten Dank Poldi - werde ich jetzt nicht in Panik verfallen und tausende Euros für eine genaue Ursachenforschung ausgeben und natürlich den Ölverbrauch genau beobachten und stets rechtzeitig nachfüllen. Die Ölkosten sind mit gut € 5,- pro Tankfüllung ja überschaubar.


    Nochmals besten Dank für eure Gedanken zu dem Thema!

  • wenn es die Ölabstreifringe wären, müsste er bei Kickdown blau qualmen, da soll Dir am besten mal jemand hinterherfahren (man siehts nicht immer selbst). Qualmt er da nicht, sondern dann bei Gas komplett weg nach dem Beschleunigen, sind es die Ventilführungen

  • Naja, was die Bedienungsanleitung von MB angeht - da wissen wir doch im Grunde alle, dass die darin aufgeführten Daten teilweise noch aus dem Antiquariat kommen. 1,5 bis 2,5 ltr. auf 1000 km kommen noch aus einer Zeit in der Fertigungstoleranzen wohl in mm gemessen wurden. Warum MB diese Angaben mit in die Neuzeit übernommen hat könnte man vielleicht mit Haftungsgründen erklären.


    Gerd : Was ist denn aus dem Lüfterumbau geworden?


    Gruß


    Frenek

  • Guten Tag und danke für den Willkommensgruß auf der Seite: "Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!"


    Die Eingangsfrage lautet "Ursache hoher Ölverbrauch 560er". Die Frage, ob ein Ölverbrauch in dem Maße als überhöht anzusehen wäre oder nicht, wurde nicht gestellt. An dem Wert, den ein Hersteller in einer Bedienungsanleitung oder einer Betriebsanleitung angibt, muss jener sicher messen lassen, wenn es beispielsweise um die Beurteilung einer Reklamation geht: Ab welchem Ölverrauch besteht Handlungsbedarf, ggf. auf Garantie? Im vorliegenden Falle, möglicherweise, ab 1,5 l/1.000 km, was ggf. messtechnisch, den Vorgaben entsprechend, zu ermitteln wäre. Die, erfreulicherweise, lebende Forenlegende Hartmut von Hessen berichtet: "In der BA für die Möpfe steht: je nach Fahrweise maximal 1,5L/100 km Ölverbrauch". Ein wichtige Information. Demnach sind (wären) 15,0 l Motoröl /1.000 km für Möpfe maximal normal - je nach Fahrweise. Das muss hier nicht weiter vertieft werden, die Kenntnisnahme soll genügen.


    Obwohl zumeist für etwa hubraumkleine Wenigzylindermotoren hinsichtich Ölverbrauch dieselben Angaben gemacht werden wie für ausgewachsene XXL M 117, Längen- und Flächenmaße einzelner Zylinder dem Anschein nach ebenso gänzlich unberücksichtigt bleiben wie etwa ein Multiplikator, welcher die Anzahl ölverrauchender Zylinder beinhalten könnte, weiß der erfahrene Mercedes-Benz Fahrer, in welcher Größenordnung Ölverrauch als normal anzusehen ist und somit auch, wann nicht. Eigner von Niedrigölverrauchern freuen sich, womöglich, zu früh, wenn etwa Ölverrauch durch Ölverdünnung ganz oder teilweise oder mehr als ganz kompensiert wird. Bei der Angabe 1 Liter auf 650 km zuckt jedoch jedweder erfahrene Mercedes-Benz Chauffeur vor der überschlägigen Kalkulation vor Schreck zusammen, sind doch 1,53846153846154 l/1.000 km außerhalb der zu tolerierenden Toleranz, wenn auch innerhalb weshalb auch immer gesteckter Rahmen. Würden für einen 560er dieselben Sollwerte zum Ölverbrauch gelten wie für die (Fahrzeug-) Typen 450 SE/450 SEL, 0,15 - 0,25 l/100 km, so läge der rechnerisch ermittelte, hier kaufmännisch gerundete Wert von 1,54 l/1.000 km im Bereich der unteren Toleranzgrenze. Demnach wäre dieser 560er in Ordnung, während Niedrigölverraucher den Mindestwert von 0,15 l/100 km verfehlen.


    Losgelöst dieser Betrachtungen könnte die Ursache für einen als überhöht empfundenen Ölverrauch diagnostiziert werden. In Betracht kämen z. B. Druckverlustmessung, Rauchgasbeobachtungen, ausleuchten der Zylinder. Eine Linderung könnte die Erneuerung jahrzehntealter Ventilschaftabdichtungen mit sich bringen, wodurch sich eine im Zylinderkopf lose Ventilführung jedoch nicht beeinflussen ließe. ja, man könnte der Ursache auf den Grund gehen. Muss aber nicht.


    Otto





  • Moin Otto,


    sei gegrüßt hier im Forum!


    Schön, dass Du meinen Tippfehler gefunden hast .... Kannste behalten. Schenk ich Dir, großzügig wie ich bin.


    Stell Dich doch mal vor. Gehört sich gewöhnlich so und hilft, besser miteinander umzugehen.


    Der Prosa und dem generellen Stil nach könntest Du einer der Vergangenen sein, die als Puh-Bär oder so drüben mal aktiv waren. Macht jedoch eher nix. Und hättest Du dagegen damit nix zu tun, wäre dennoch eine weniger prosareiche und sachdienlichere Schreibweise sicher von Vorteil.

  • Guten Tag Hartmut,


    ich werde mich dir vorstellen, wenn ich mich bei dir bewerbe, als Wagenpfleger beispielsweise. Da ich weder dich heiraten noch derzeit anderweitig um Adoption ersuche, sehe ich keinen Anlass, Informationen zu streuen, ohne die du bislang doch auch glücklich warst. Bevor wir vom Thema des Hilfeersuchenden abkommen, könnten wir uns auf dessen Problemstellung konzentrieren. OliverT schrieb:


    "Ich würde ja eigentlich die Kolbenringe verdächtigen..."


    Der Verdacht muss nicht falsch sein, aber diesen Verdacht zu bestätigen oder zu dementieren ist aufwändig und, je nach Eigenleistung, mehr oder minder kostspielig. Da der von OliverT angegebene Ölverbrauch höher ist als üblich, wenn auch absolut betrachtet nicht zwingend besorgniserregend, wäre ein möglicher Tipp an ihn, eine Blaurauchgasbeobachtung wie von Forum-Profi Gerd- empfohlen, durchzuführen. Auf die beschriebene Weise kann die Beanstandung ohne nennenswerte Kosten möglicherweise grob eingegrenzt werden. Ob die Methode hilfreich ist, wird sich zeigen, schaden kann sie nicht. Wer über ein Endoskop verfügt (gibt es von recht preisgünstig bis zu chirurgietauglich, kann durch die Zündkerzenbohrungen die einzelnen Zylinder ausleuchten. Dazu wird der warme Motor aus dem Schiebebetrieb heraus (Fahrzeug rollt, Fahrpedal nicht betätigt) abgestellt. Im Schiebebetrieb ist der Unterdruck relativ hoch, der Motor saugt durch jede Ritze was er nur bekommen kann - und sei es Öl über die Ventilführungen oder/und deren Abdichtungen. Zur Beurteilung sollte das Endoskop einen brauchbaren Einblick in das Zylinderinnere ermöglichen und derjenige, der da reinschaut, eine Vorstellung davon haben, wie es da drinnen aussehen sollte und wie nicht. Eine Riefe ist keine Laufspur und eine Laufspur keine Riefe. Wie schon geschrieben: Mit einem Ölverbrauch in dieser Größenordnung kann man leben, auch lange, oder man kann sich um Besserung bemühen. Wäre es mein Motor, würde ich die Ventilschaftabdichtungen erneuern. Die Materialkosten sind gering, die Lohnkosten für denjenigen, der das nicht selbst machen kann oder will, so hoch, dass man dafür mehrere Fässer Öl kaufen kann.


    Otto

  • Handbuch hin - Handbuch her - 1,5 ltr. auf 1.000km ist grenzwertig, wahrscheinlich hat Daimler da auf Nummer Sicher gegriffen um Reklamationen zu entgehen.

    Mein 500 SL brauchte auf 1.000km 0,25 ltr, die beiden 5ltr. SLC etwa ebenso. Zum V8 Vergleich: Mein 5,3ltr. V8 Aston Martin braucht auf 5.000km einen halben Liter Öl (56.000 km auf dem Tacho) der 6,8 ltr. V8 im 73er RR Corniche knapp unter einem Liter auf 1.000 km, das ist sehr gut bei dem großen Motor. AM und RR haben einen Voll-Alumotor mit Gusslaufbuchsen.


    Ich würde da bei dem 560 erstmal nichts machen (ausser wie von mir oben geschrieben den Beschleunigungs/Gaswegnehmen Test machen)