Mal wieder eine Meinung...die Ruhe etwas stören.

  • Gestern oder vorgestern, als Rentner habe ich mit der Zeit einiges an Gefühl für die Zeit verloren, hatte ich die Motor Klassik im Kasten und inzwischen auch einen Blick hinein geworfen.

    Der erste große Bericht befasst sich mit schönen Coupés, also ein Beitrag ohne Mercedes. Nichts gegen Mercedes aber ich war und bin der Meinung, dass sie keine schönen Coupés haben. Die 124/126 finde ich formal ganz gelungen, für mich läuft ein Coupé aber, zum Heck hin, sanft abfallend aus. Hier punkten der Granada und der Audi voll!

    Den Audi finde ich von seiner Art her eher italienisch, obwohl die Form von der des amerikanisch anmutenden Granada kaum abweicht, beide schön aber so richtig ansprechen kann mich der Ford, einfach weil er mehr optische Masse hat, wuchtiger rüber kommt und auch wuchtiger fährt. Es stehen 1100kg von 112PS angetrieben gegen 1300kg, mit lediglich 108PS beglückt, so sind natürlich die Fahrleistungen recht unterschiedlich, die Autos fühlen sich auch anders an, beide kenne ich, allerdings als Limo und, den Granada, auch als Kombi aus eigenem Besitz.

    Durchaus sportlich der Audi, ruhig und gelassen, beinahe staatstragend der Ford.

    Der dritte Wagen im Vergleich steckt, was die Motorisierung angeht, beide lässig in den Kofferraum, denn der Commodore GSE kann immerhin 155PS abrufen und die kann er auch gut verwalten. Auch ihn, allerdings als GS, kenne ich aus eigener Erfahrung. Er ist eher unauffällig, dabei aber auch heute, ich glaube das kann ich aus der Erinnerung noch sagen, durchaus alltagstauglich, sowohl über Landstraßen als auch auf der Autobahn. Tacho 200 geht der Wagen lässig mit, kommt gut von der Ampel weg und ist halt ein Opel.

    Nur die Form, die ist eher wie die Mercedes Coupés, eine Limo mit etwas verändertem Dach, also nichts wovon man, jedenfalls ich, ins Schwärmen kommt. Das A-Coupé war da anders….würde formal eher zu Audi und Ford passen.

    Ich weiß dass mein Geschmack für Mercedes Fans eher komisch scheint, das liegt daran, dass ich Mercedes früher gar nicht mochte, den 220S, also die Heckflossenbaureihe, groß und klein, die waren damals, als Steppke für mich so eine Art Überautos.


    Ich kann mich, aus Kinderzeiten, noch nebulös an Ferienreisen mit unseren Autos, Käfer und Ford 12M erinnern bei denen mein Vater auf der Autobahn, bei bescheidenen 100/120 km/h, immer von „Schnellen Hirschen“ sprach, wenn so ein Fahrzeug von hinten aufkam und mit atemberaubenden 150 oder mehr Sachen an uns vorbei zog. Ich habe die Bilder der Sterne noch vor Augen, die Front hoch zum Himmel hin, das Heck, mit den vollen Kofferräumen tief in den Federn hängend, wie ein startendes Flugzeug.

    „Wir könnten ja auch schneller“, meinte mein Vater zuweilen aber er war zu sehr auf „Ankommen“ gepolt, was ich damals nicht, heute aber sehr gut verstehe.

    Mein Geschmack, um darauf nochmal zurück zu kommen, ist stehen geblieben, vor vielen Jahren, teilweise in meiner Kindheit, teilweise in meiner Jugendzeit, nur in wenigen Dingen habe ich ihn dem Zeitgeist anpassen können. Unsere Autosuche zeugt davon, ich hätte, ohne zu zögern, statt des Opel Mokka einen BMW 2002, 316, einen Kadett B oder ein vergleichbares Auto, technisch natürlich etwas angepasst, gekauft.


    Der 107 hat sich, das weiß ich noch genau, 1978 in mein Leben geschlichen. Da nämlich lag meine Frau im Krankenhaus und auf dem Parkplatz desselben brach unser Opel Rekord C Caravan mit einer Unpässlichkeit des linken Traggelenkes in sich zusammen und ein Arbeitskollege, (er hatte gewissen Nebeneinkünfte) lieh mir daraufhin seinen 350SL. Die wenigen Fahrten damit, er fraß wie die Hölle, sind hängen geblieben.


    Aber genug davon, nehmen wir uns das Heft wieder zur Hand und schauen weiter.


    Eine 35000km lange Rundreise im Porsche 928 GT wird im nächsten Bericht beschrieben. Reiseberichte lese ich nur am Rande, denn ich bin nicht sehr reisefreudig, eher heimatverbunden und treibe mich daher meist in 250km Umkreis herum. Aber der Bericht ist nett bebildert und sicher lesenswert.


    „Oldtimer einwintern“, das darf natürlich nicht zu kurz kommen, so finden wir auch hier wieder einen Beitrag dazu. Nicht verstehen kann ich den Rat das Auto gründlich zu waschen, abzutrocknen und dann weg zu stellen. Ich würde den Wagen, wenn überhaupt, nicht mit hunderten von Litern fluten , sondern bei trockenem Wetter oberflächlich waschen und dann gründlich trocken fahren!

    Da sind so viele Stellen an denen sich das Waschwasser längere Zeit hält, das glaubt man gar nicht.


    Uhrenwerbung, wie in vielen Autozeitschriften,…Seiko, 5 Seiten,…ich habs nicht so mit Uhren, jedenfalls nicht mit teuren, edlen Uhren. Von den „Zwiebeln“ allerdings habe ich einige hier liegen, auf den ersten Rundblick zähle ich 11 Stück. Von der Werbe Uhr einer dünnen, nicht unumstrittenen Tageszeitung über Citizen, Seiko, Jughans, Casio, Fossil bis hin zu einem Rolex Imitat geht das. Im Augenblick trage ich die älteren, zierlich gebauten Juvenia und Junghans am liebsten, weil ich sie nicht am Arm spüre. Bin ich unterwegs liegt der Fokus auf gute Erkennbarkeit ohne Lesebrille….aber ich schweife schon wieder ab, klar, ich habe ja auch Zeit, das Wetter taugt nichts, die Dachrinnen rundum habe ich gestern gereinigt und sonst ist alles takko rund um Haus und Fahrzeuge.


    Weiter im Heft,….Ferrari 208 Turbo gegen Lotus Turbo Esprit. Das ist ein Artikel den lese ich wohl aber eher so, wie ich mir früher die Bilder im Autoquartett ansah, einigermaßen interessiert aber für mich nicht weiter interessant, weil sie nicht meinen Vorstellungen von einem Auto entsprechen.


    Was kommt denn nu? Eine Doppelseite mit alten Volvos, nur Bilder mit kurzen Erläuterungen was es ist. Hmm,…Volvo, von echt flott, Amazon bis wuchtig gediegen, 262C geht die Palette. Finde ich als Klassiker alle recht ansprechend, zumal es für mich immer Exoten waren.


    Es folgt eine Reportage über Rover und Jaguar, danach geht es um den BMW 507, einst verschmäht, heute verehrt. Drollige Welt….

    Sachsen Classic, die bekannte Ausfahrt wird dem Leser näher gebracht, natürlich wird die Prominenz die daran teil nimmt, namentlich erwähnt. Mir persönlich ist völlig egal ob irgendwo eine Baronin von Lifting oder ein Fürst Sausundbraus mitfährt aber die Geschmäcker und Vorlieben sind, Gott sei Dank, verschieden.


    Vor dem Anzeigenteil wieder die aktuelle Preisliste für Oldtimer, die interessiert mich allerdings nur soweit dass ich vergleiche, was ich für meinen denn bekommen würde. Nicht in schnöden Euros sondern an automobilem Gegenwert, da stehen Isabella Coupé, (mein erstes Auto) und VW Käfer, (mein liebstes Auto) als Cabrio ganz oben auf der Vergleichsliste.

    Sonst sind mir diese Wertermittlungen schnuppe, denn verkaufen werde ich wahrscheinlich nicht, wobei mal natürlich niemals „nie“ sagen sollte. Mein Problem ist einfach, würde ich den SL verkaufen und nicht unmittelbar einen anderen Oldie, nach dem es mich spontan verlangt, kaufen könnte, wäre das Thema „alte Autos“ in Sinne von Oldtimer, durch.


    In der auf Papier gebrachten „Service Station“ finde ich heute den Jaguar XJS mit dem vernünftigen 3,6/4.0 Motor. Einen 4.0 mit sechs Zylindern habe ich in meinem alten Jeep Grand Cherokee und bin begeistert von diesem R6. Er ist, bis auf Hubraum und Zylinderzahl natürlich kaum vergleichbar aber so stelle ich mir den Motorlauf bei den Jaguaren auch vor. Kein Mensch braucht einen V8 oder gar V12 um glücklich zu sein.


    Kostencheck Mercedes W123. Eine der unemotionalsten Baureihen die ich kenne, wobei ich zugeben muss dass ich seinem Nachfolger, einen W124T mit der kleinsten Maschine, (2.0 136PS) seit über zwei Jahren hinterher heule.


    Ich glaube, eine stille Zufriedenheit ist eine der stärksten Emotionen was Autos angeht, stärker noch als Begeisterung die in der Regel eher oberflächlicher, zur Schau getragener Natur ist. Meine Gedanken schweifen hier wieder hinüber in meine Garage und bleiben an den dort befindlichen Fahrzeugen hängen….alles sehr unspektakulär aber irgendwie gut für den inneren Frieden. Nur die Gedanken an Isabella und Käfer bringen mich zuweilen etwas in Unruhe.


    Nach etlichen Sportseiten, mit Sport habe ich nichts am Hut, bilden die Seiten zu Lancia Fulvia den Abschluss des Heftes.


    Diese Lancias haben ja was, auch wenn sie für mich nie in Frage kamen. Ein alter Freund besaß mal einen HPE 2000 und ich war mal kurz davor einen von Zagato gezeichneten Fulvia Sport zu kaufen. Ich weiß sogar noch den Preis und wo er stand, erworben habe ich dann aber, für den halben Betrag, einen Kadett B Coupé. Immer wenn ich dort mal vorbei komme, es war in Dortmund auf der Bornstraße, nahe dem Borsigplatz, bei einem Fähnchenhändler,….lang lang ist es her!


    Das wars, kann sein dass ich mal wieder einige Fehler, die auch meinem Rechtschreibprogramm durch gingen, übersehen habe aber den eigenen Kram zig mal nachzulesen nervt. Wer bis hier durchgehalten hat, möge mir daher vergeben.


    Willy

  • Willy,


    die aktuelle Motor Klassik habe ich nicht. Nicht so schlimm, Deine freundlichen Rezensionen lese ich eigentlich noch lieber. :)


    Wo ich Dir absolut zustimme ist in puncto Waschen direkt vor dem Einwintern. An kritischen Stellen, wie beim 107 unter den Stoßstangengummis, trocknet es schlimmstenfalls den ganzen Winter nicht.